..."Der Telemedizinführer ist im Laufe der Jahre zu einem der Standardwerke zur Telematikentwicklung im Gesundheitswesen geworden. Wer sich über den aktuellen Entwicklungsstand in Deutschland informieren will, kommt am Telemedizinführer nicht vorbei."...
 

Deutschlands unfassendstes Werk zum Thema Telemedizin, E-Health und Telematik im Gesundheitswesen

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Die elektronische Gesundheitskarte kann in Bremen getestet werden PDF E-Mail

Helmut Gottwald, Projektleiter Gesundheitswirtschaft/ Telematik beim Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales der Freien Hansestadt Bremen



Zur Bedeutung des Vorhabens aus Bremer Sicht

Das Projekt elektronische Gesundheitskarte stellt eine Schlüsselinnovation für das deutsche Gesundheitswesen, den Zukunftsmarkt Gesundheit und für den Technologiestandort Deutschland dar. Für die Gesundheitswirtschaft in den Ländern und Regionen ist der Aufbau einer Telematikplattform und die Vernetzung der Akteure bzw. Einrichtungen im Gesundheitswesen Herausforderung und Chance zugleich. Es ist eine notwendige – wenn auch nicht hinreichende – Voraussetzung für die Überwindung der sektoralen Grenzen und die Integration der Versorgung mit dem Patienten im Mittelpunkt. Damit werden tradierte Strukturen, Prozesse und Rollen in Frage gestellt und Raum für neue Anbote geschaffen. Die Technik hat dabei eine Doppelfunktion: Sie stellt die nötigen Instrumente zur Verfügung, sie fungiert aber auch als Motor für den notwendigen Paradigmenwechsel. Im Vergleich zu den meisten Branchen besteht diesbezüglich im Gesundheitswesen noch erheblicher Nachholbedarf. Dies gilt weniger für die Teilsysteme – was wäre ein Krankenhaus z.B. ohne sein Krankenhausinformationssystem? – sondern für das Gesamtsystem, d.h. die Vernetzung der unterschiedlichen Sektoren und Partner in der Gesundheitsversorgung. Trotz erheblicher Investitionen in den Aufbau von IT – gestützten Netzen in den letzten Jahren ist bisher noch kein Durchbruch zu verzeichnen. In vielen Fällen entstanden Insellösungen, die oftmals mangels betriebswirtschaftlicher Konzepte die Phase ihrer Förderung nicht lange überlebt haben. Mit § 291 SGB V und im Rahmen der Arbeiten von BMGS, der Selbstverwaltung und der Länder wurden und werden gerade die Voraussetzungen für den Aufbau einer umfassenden Telematikinfrastruktur geschaffen. Sobald die Vorgaben der Selbstverwaltung über die gematik mbH auf der Basis der sogenannten Lösungsarchitektur vorliegen, können in den verschiedenen Regionen die nötigen Testläufe starten.

Bremen hat sich schon sehr frühzeitig im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz und vor Ort mit folgenden Zielsetzungen für die Thematik engagiert.

  • Stärkung der Rolle des Patienten (Patientenautonomie)
  • Verbesserung der Qualität und Effizienz der Versorgung
  • Integration der Versorgung/ Optimierung der Kommunikation zwischen der ambulanten ärztlichen Versorgung, den Krankenhäusern und dem Bereich der Pflege
  • Transparenz des Leistungsgeschehens
  • Stärkung des Gesundheitswirtschaftsstandortes Bremen


Es überrascht nicht, dass dies auch Themen sind, die in Bremen im Fokus der Gesundheitspolitik und auf der Agenda im „Gesundheitslabor Bremen“ stehen. Als Gesundheitswirtschaftsstandort hat Bremen schon seit einigen Jahren den Bereich „e-Health“ als wichtigen Schwerpunkt der Gesundheitswirtschaftsinitiative des Landes identifiziert. Demzufolge wurden in den letzten Jahren eine Vielzahl von Projekten in Kooperation zwischen Gesundheitsdienstleistern, wissenschaftlichen Instituten und Unternehmen erfolgreich umgesetzt. Aus diesen Aktivitäten ist nicht zuletzt die Bremer Initiative Telematik (B.I.T.) entstanden, die von vom Gesundheitsressort maßgeblich initiiert wurde und auch weiterhin unterstützt wird.

Während B.I.T. Gegenstand einer gesonderten Publikation ist (s. Seite 42), soll im folgenden die Telematikmodellregion Bremen kurz vorgestellt werden.

Die Telematik-Modellregion Bremen stellt sich vor

Bremen, das Zwei-Städte Land an der Weser, ist als kleinstes Bundesland in der Gesundheitswirtschaft ganz groß. In Bremen und Bremerhaven sind 50.000 Menschen in diesem Dienstleistungssektor beschäftigt, davon allein ca. 12.500 Menschen in den Bremer Krankenhäusern. Dies bedeutet, dass die Gesundheitswirtschaftsbranche jedem neunten Erwerbstätigen im Lande Bremen einen Arbeitsplatz bietet. Die Gesundheitswirtschaft in Bremen lebt von dem Engagement der Beschäftigten, der Qualität der Arbeit und der Bereitschaft und Fähigkeit zur Innovation. Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die demographische Entwicklung, geänderten gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen und dem technologischen Fortschritt hat das Land Bremen schon frühzeitig die Chancen des Zukunftsmarktes Gesundheit erkannt und den Ausbau der Gesundheitswirtschaft auf seine Fahnen geschrieben. Dieses Ziel wird von den Senatsressorts Gesundheit, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam verfolgt. Unterstützt werden diese von den für Innovations- und Wirtschaftsförderung zuständigen Innovationsgesellschaften BIA Bremer Innovations-Agentur GmbH und BIS Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH. Ziel der eingeleiteten Maßnahmen ist die Verbesserung der Qualität und Effizienz der Versorgung und die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen für den Gesundheitsmarkt. Dabei stellt der Bereich e-health einen zentralen Baustein der Bremer Gesundheitswirtschaft dar.

Als Stadtstaat vereint Bremen die operative Ebene eines Gemeinwesens mit den gestaltenden, strukturierenden Aufgaben eines Landes. Das Gesundheitsressort, die Organe der Selbstverwaltung und sonstige Verbände stehen in Bremen traditionell in einem bewährten gegenseitigen Austausch und arbeiten partnerschaftlich zusammen. Bremen wird deshalb zurecht als die Stadt der „kurzen Wege“ bezeichnet. Diese korporatistische Struktur des Bremischen Gesundheitswesens bietet deshalb für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesen ideale „Laborbedingungen.“ Bremen ist Oberzentrum der gesundheitlichen Versorgung. Es hält im ambulanten und stationären Sektor das komplette Spektrum der gesundheitlichen Versorgung für eine Region von mehr als 2 Mio. Bewohnern vor. Ca 35 % der in den Bremischen Krankenhäusern behandelten Patienten kommen aus dem niedersächsischen Umland. Die Zusammenarbeit und arbeitsteilige Koordinierung zwischen den 10 stadtbremischen Krankenhäusern prägt das Profil des Krankenhausstandortes Bremen. Im Bereich der ambulanten Gesundheitsversorgung sind in Bremen ca. 2.000 niedergelassene Ärzte (ohne Zahnärzte) und ca. 180 Apotheken tätig. Das Norddeutsche Apothekenrechenzentrum NARZ e.V. hat seinen Sitz in Bremen. Im Rahmen eines in Deutschland einmaligen mobilen Gesundheitsportals (www.gesundheit-hb.de) stellen Leistungsanbieter und Krankenkassenverbände gemeinsam mit der Unabhängigen Patientenberatungsstelle Bremen/ Bremerhaven den Bürgern umfassende Informationen zum Thema Gesundheit – auch über Handys sowie andere mobile Endgeräte – zur Verfügung.

Bremen hat sich schon einige Male mit Erfolg als Testregion im Gesundheitswesen profiliert. Im Auftrag des jeweiligen Bundesgesundheitsministers wurden so wichtige Testvorhaben wie die Umsetzung der Psychiatrieenquete, die Einführung von Qualitätsmanagement-Verfahren in der stationären Versorgung, neue Formen der Patientenberatung oder die Einführung des Mammographie-Screenings erprobt und anschließend – zum Teil bundesweit - in den Routinebetrieb überführt. Dies belegt die hohe Kompetenz und Erfahrung bei der Etablierung und Durchführung von erfolgreichen Modellen.

Auch als Standort für moderne IT-Anwendungen (z.B. e-government) hat Bremen in den letzten Jahren ein charakteristisches Profil entwickelt. Insbesondere im wachsenden Segment der Gesundheitstelematik wurde eine Vielzahl von Projekten – in der Kooperation von Versorgungseinrichtungen, wissenschaftlichen Instituten und Unternehmen – auf den Weg gebracht. Dabei werden neue Technologiefelder wie „mobile Anwendungen im Gesundheitswesen“ („mobile health“) oder bestimme inhaltliche Schwerpunkte adressiert. Hervorzuheben ist das Integrative Bremer Hämatologie/ Okologie Netzwerk, kurz „iBON“ genannt. IBON steht für ein integratives, sektorübergreifendes Versorgungskonzept. Es basiert auf einer sicheren Kommunikationsplattform und stellt den Einstieg in eine umfassende (onkologische) elektronische Patientenakte (EPA) dar. Für die Modellregion Bremen ist es das zentrale „Telematikprojekt,“ im Rahmen der Bewerbung Bremens als Testregion für die Einführung der eGK stellt es den „Kürteil“ neben den Pflichtanwendungen im Sinne des § 291a SGB V dar. Derzeit werden die Voraussetzungen für den Ausbau des „Pilot-Netzes“ iBON zu einem großflächigen, regionalen Kompetenz – und Versorgungsnetzwerk geschaffen. Dabei sollen sukzessive weitere Applikationen integriert werden. Die obige Abbildung vermittelt einen Eindruck von einem künftigen iBON – Netzwerk in der Region Bremen.

IBON steht auch für eine erfolgreiche Kooperation mit einem großen industriellen Partner. Gleichwohl haben sich die Träger des Projektes B.I.T. sehr bewusst gegen eine unmittelbare Beteiligung der Industrie am Projekt entschieden, um keine inhaltlichen oder technischen Vorfestlegungen zu treffen und auch um ausschreibungstechnische Probleme zu vermeiden. Die guten Kooperationserfahrungen aus iBON und weiteren Telematikprojekten können aber jederzeit für das Projekt B.I.T. aktiviert werden.

Günstige Voraussetzungen für Tests: Kompetenz, Erfahrung, Engagement und vor allem Akzeptanz!

Die Stadt Bremen bietet mit ihren ca. 540.000 Einwohnern für die Durchführung des Testvorhabens zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und zum Aufbau einer Telematikinfrastruktur sehr gute Voraussetzungen. Von seinen strukturellen Rahmenbedingungen war und ist Bremen ein ideales Testbett für die Einführung neuer Verfahren und Technologien gerade im Gesundheitswesen. Die Vorarbeiten in der Region Bremen sind mit nicht unerheblichen eigenen Anstrengungen weitgehend abgeschlossen. Politik, Kassen, Ärzte-, und Apothekerschaft und Krankenhäuser sind bereit, sich diesem gesundheitspolitischen und technologische Schlüsselprojekt für das deutsche Gesundheitswesen zu stellen. Dies gilt gleichermaßen für Bremens Bürger, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Bonsai, einer Tochter von „TNS Infratest“ im Auftrag der BIA Bremer Innovations-Agentur und des Gesundheitsressorts vom Ende letzten Jahres zeigte. Diese Umfrage sei an dieser Stelle exemplarisch für das Bestreben genannt, insbesondere die Versicherten für die Beteiligung an Tests zu gewinnen. Die Information und Aufklärung der Betroffenen steht im Rahmen des Projektes B.I.T. an vorderster Stelle der Agenda. Die Ergebnisse der Befragungen vor Ort bestätigen die bisher eingeleiteten Maßnahmen. Die Studie zeigt auch, dass die für die Testregion Bremen erhaltenen Resultate die Situation im Bundesgebiet idealtypisch widerspiegeln.

Die Freie Hansestadt Bremen möchte und kann im Rahmen einer Modellregion Bremen und als Mitglied des Projektverbundes der Ländern einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des Mammutprojektes „Einführung der elektronischen Gesundheitskarte“ leisten. Für den Erfolg des Projektes sind die Tests in den Regionen von zentraler Bedeutung. Vor Ort und im Versorgungsalltag müssen die beteiligten und betroffenen Menschen gewonnen werden. Bremen steht für die anstehenden Tests bereit.


Kontakt
Dr. Helmut Gottwald

Projektleiter
Gesundheitswirtschaft/ Telematik
beim Senator für Arbeit, Frauen,
Gesundheit, Jugend und Soziales
der Freien Hansestadt Bremen
Bahnhofsplatz 29
28195 Bremen
Tel.: 04 21/ 3 61-95 74
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