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Elektronische Patientenakte PDF E-Mail

Mehrwertfunktionen für die Telemedizin

Stefan Resch


Telemedizinische Anwendungen wie z. B. die Teleradiologie, bei denen im Rahmen eines Behandlungsprozesses medizinische Bilder auf elektronischem Weg zwischen verschiedenen Institutionen ausgetauscht werden, sind weit verbreitet und etabliert. Aufnahme der Bilder in der Radiologie und Befundung können auf diese Weise unabhängig voneinander stattfinden. Muss eine Zweitmeinung eingeholt werden, so ist dies schnell und unkompliziert möglich. In all diesen Fällen werden in herkömmlichen IT-Szenarien zusätzliche Kommunikationsmedien zwischen den Akteuren genutzt, um Informationen und/oder Ergebnisse auszutauschen.

Eine elektronische Patientenakte, die als Plattform für die telemedizinische Anwendung dient, kann diese notwendigen Kommunikationsmedien bereitstellen und darüber hinaus weitere Informationen transportieren (z. B. Befunde oder Formulare) sowie als Knotenpunkt für die Einbindung zusätzlicher Kooperationspartner bzw. Behandlungsprozesse fungieren. Insofern öffnet eine derartige Konstellation die Tür für weitere Vernetzungsszenarien und gemeinsame Behandlungsprozesse mit internen und externen Partnern.

Die heutigen elektronischen Patientenakten, die eine institutionsübergreifende Nutzung erlauben, lassen sich in zwei grundsätzliche Arten unterteilen: Patientengeführte Akten und professionelle Akten. Die patientengeführten Akten zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass der Patient bei der Nutzung durch Dritte in der Regel anwesend sein muss. Die Inhalte der Akte dienen vornehmlich dazu, den Leistungserbringern einen Überblick über die medizinische Historie zu geben. Die professionelle Akte hingegen unterstützt hauptsächlich die Verfügbarkeit und die Kommunikation von Patientendaten innerhalb der Kooperation der Leistungserbringer und optimiert so bestehende (Behandlungs-)Prozesse. Der Patient gibt in diesem Modell durch seine Einverständniserklärung die Einwilligung zur Nutzung seiner Daten.

Die Verknüpfung beider Ansätze mit telemedizinischen Prozessen ist prinzipiell machbar. Im Falle der patientengeführten Akte ergibt sich aber durch das intendierte Nutzungsmodell eine signifikante Einschränkung des Einsatzspektrums. Zwar können Daten, wie z. B. Befunde oder Bilder, gespeichert und angezeigt werden, eine Einbindung in zeitnahe, interaktive Prozesse ist aber nicht möglich, weil der Patient eben nicht immer anwesend ist, wenn der Leistungserbringer Zugriff auf die Akte braucht. Hierzu bedarf es einer Lösung, die neben der reinen Aktenfunktionalität über weitere, telemedizinische Funktionalitäten verfügt und den Datenaustausch, die Kommunikation und den Datenzugriff wenn nötig in „Echtzeit“ erlaubt. Professionelle Aktenlösungen können diese Anforderungen aufgrund ihrer bereits beschriebenen Grundkonzeption erfüllen und mit entsprechenden Funktionalitäten ausgestattet werden...

 

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Titel:
Elektronische Patientenakte
Artikel ist erschienen in:
Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2009
Kontakt/Autor(en):Dr. Stefan Resch
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