.. ."Ein großes Problem im Bereich der Gesundheitsversorgung ist und bleibt das Management der Patientendaten. Die elektronische Vernetzung der Daten ist eine der großen Zukunftsherausforderungen der Gesundheitssysteme. 
 

Deutschlands unfassendstes Werk zum Thema Telemedizin, E-Health und Telematik im Gesundheitswesen

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Die elektronische Gesundheitsakte in internationaler Kooperation PDF E-Mail

Aufruf zur Zusammenarbeit


Sven Teßmann (1), Marcel Lucas Müller (2), Jan-Christoph Schwarze (3), Christoph Sassenberg (3), Frank Ückert (1),(3)

1 Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik, Universität Münster
2 Klinik für Dermatologie, Universitätsklinikum Freiburg
3 Klinik und Poliklinik für Kinderheilkunde – Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum Münster


Seit 2000 entwickelt die Universität Münster die elektronische Gesundheitsakte (EGA) „akteonline.de”. Verschiedene Kliniken und Abteilungen setzen die EGA routinemäßig ein. Basierend auf den gewonnenen Erfahrungen haben die Systemarchitektur und das zugrunde liegende Datenmodell verschiedene evolutionäre Verbesserungen durchlaufen, beispielsweise durch die Implementierung elektronischer Schnittstellen zu anderen klinischen Systemen unter Benutzung der Clinical Document Architecture (CDA). In ihrer aktuellen Form unterstützt „akteonline.de“ sowohl Patienten als auch Gesundheitsbetreuer mit dem Ziel, ein gemeinschaftliches Gesundheitsinformationsystem verfügbar zu machen, das den klinischen Arbeitsablauf auch über institutionelle Grenzen hinweg unterstützt. Da eine solche EGA hohen Sicherheitsund Datenschutzanforderungen genügen muss, wurden komplexe Komponenten zur Verschlüsselung, Autorisation und Zugriffskontrolle integriert.

Der Fokus dieses Beitrags liegt auf der Beschreibung von neuen Technologien, die eingesetzt wurden, um eine weitere Ebene der Kooperation zu erreichen. „akteonline.de” ist nun weltweit leicht durch andere Institutionen auf ihre Bedürfnisse anpassbar.

Einführung

Die Bedeutung von aufgeklärten Patienten, die wenigstens teilweise Zugang zu ihren eigenen elektronischen Krankenakten haben, ist bekannt und in der Literatur belegt. [1,2] Als ein Beispiel kann man an das bessere Verständnis des Patienten über seine Gesundheitslage und die damit verbundenen Vorteile denken. [3] Das Internet bietet nicht nur weltweite, von Zeit und Ort unabhängige, Zugangsmöglichkeiten, sondern fügt auch „radically new facets to health care“ [4] hinzu.

Die heutige Effi zienz, Produktivität und Qualität von Institutionen im Gesundheitswesen hängen stark von der verwendeten Informationstechnologie bei der Betreuung von Patienten ab. Wie schon bei Itkonen und anderen Autoren erwähnt, gilt: „The future of information technology is about developing new relationships between health care practitioners and patients. Information technology programs must work collaboratively with doctors to develop new ways of delivering health care that overcome the defi ciencies that have beset the traditional doctor-patient relationship.”[5]

Der potenzielle Vorteil einer sicheren und transparenten Verbindung von Informationssystemen in Krankenhäusern, Arztpraxen, Apotheken und anderen Stellen des Gesundheitssystems ist überwältigend. Die überwiegende Anzahl bestehender Projekte zur Schaffung solcher integrierten Netzwerke vernachlässigen jedoch das Recht des Patienten, als gleichberechtigter Partner an Entscheidungen über seine Behandlung teilzunehmen, sowie die Kommunikation seiner medizinischen Daten, oder Teilen davon, zwischen Gesundheitsbetreuern zu kontrollieren. Nach unserer Auffassung kann eine EGA in der Hand des Patienten, mit frei defi nierbarer Zugriffskontrolle über die Inhalte, die Rolle des Patienten im Behandlungsprozess stärken und neue Möglichkeiten in den Bereichen Netzwerke und elektronischer Datenaustausch zwischen Gesundheitsbetreuern eröffnen.

Das Projekt „akteonline.de”

Die Zielsetzungen der, seit 2001 an der Universität und dem Universitätsklinikum Münster entwickelten, EGA akteonline.de sind:

• Patienten die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen medizinischen Daten elektronisch zu verwalten • die Verwaltung solcher Daten, unabhängig von Zeit und Ort, über das Internet zu unterstützen • Daten von verschiedenen medizinischen Anwendungen und Systemen (z. B. Klinikinformationssystemen, Arztpraxissystemen) automatisch einzubinden und in eine persönliche Krankenakte zu integrieren • dem Patienten personalisierte Gesundheitsinformationen zur Verfügung zu stellen • ein Medium zur Kommunikation von Gesundheitsinformationen zwischen Gesundheitsbetreuern zur Verfügung zu stellen und • die präventive medizinische Behandlung über integrierte Erinnerungsfunktionen, die als Basis für ein fortgeschrittenes Disease Management dienen können, zu unterstützen.

Entsprechend den oben genannten Zielen, die durch die Entwicklung der akteonline.de verfolgt wurden, ist die Funktionalität im Vergleich zu anderen EGA-Implementierungen viel umfassender, vor allem gegenüber solchen aus den USA [6]. Neben der grundlegenden Funktionalität einer Web-basierten Nutzerschnittstelle für den aufgeklärten Patienten, mit der Zugriffsmöglichkeit auf seine Internet-basierte persönliche elektronische Krankenakte, wurde akteonline.de von Anfang an auch entworfen, um zusätzliche Funktionalität zu beinhalten, die den Nutzen und die Benutzbarkeit für den Patienten erhöht.

Inhalte der EGA

Die Inhalte der EGA bestehen aus grundlegenden demographischen Daten, Einträgen zu allen stationären und ambulanten Besuchen, diagnostischen Befunden (einschließlich radiologischen Bildern), Diagnosen und erfolgten Behandlungen, einer Liste der aktuellen und vergangenen Medikation, persönlichen Risikodaten (z. B. Allergien), Impfungen und Arztbriefen. Abbildung 1 zeigt einen exemplarischen Screenshot mit der Medikation eines Patienten. Es ist auch möglich, multimediale Objekte wie Radiologiebilder in verschiedenen Bildformaten hinzuzufügen.

Patienteninformationen

Als zusätzlicher Service für Nutzer, aber auch für Gesundheitsbetreuer, wurde eine medizinische Wissensdatenbank mit medizinischen Informationen zu klinischen Themen eingefügt, die sich auf die spezifi schen Erkrankungen (z. B. Brustkrebs, Leukämie) konzentriert, mit denen sich unsere Pilotprojekte befassen. Weiterhin wurden Links zu relevanten Internet-basierten Informationen bereitgestellt, die Bezug zu den medizinischen Informationen in akteonline.de haben (z. B. ein Link zu Medikamenten-Informationssystemen, der direkt in die Medikamenten-Eingabemaske integriert ist; vgl. Abbildung 1)...

 

Dokumentinformationen zum Volltext-Download
 

Titel:
Die elektronische Gesundheitsakte in internationaler Kooperation
Artikel ist erschienen in:
Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2005
Kontakt/Autor(en):Sven Teßmann
Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik, Universität Münster
Seitenzahl:
6,5
Sonstiges

5 Abb.

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