.. ."Ein großes Problem im Bereich der Gesundheitsversorgung ist und bleibt das Management der Patientendaten. Die elektronische Vernetzung der Daten ist eine der großen Zukunftsherausforderungen der Gesundheitssysteme. 
 

Deutschlands unfassendstes Werk zum Thema Telemedizin, E-Health und Telematik im Gesundheitswesen

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Telemedizinführer Deutschland 2009
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Das Patienten-Sicherheits-Informations-System PaSIS
Das Patienten-Sicherheits-Informations-System PaSIS

Ein internetbasiertes interaktives Meldesystem für negative und positive Ereignisse in der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin


E. Stricker, M. Rall, N. Siegert, G. Conrad, T. Kieber, M. Ringger, H. Seifried, P. Dieckmann

In diesem Beitrag stellen wir ein innovatives, interaktives Incident Reporting System (IRS), das Patienten-Sicherheits-Informations-System (PaSIS) vor. PaSIS hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst alle der Anforderungen an ein ideales IRS zu erfüllen. Aus den formulierten Anforderungen ergibt sich ein Pfl ichtenheft für das PaSIS. In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf die Darstellung der technologischen Grundlagen und skizzieren die organisatorische Einbindung von PaSIS. Praxisberichte aus zwei Organisationen, in denen PaSIS in der Pilotphase bereits implementiert wurde ergänzen die Darstellung. Das TüPASS als Betreiber von PaSIS arbeitet seit vielen Jahren, zum Teil unter Einsatz von realen Patientensimulator-Systemen 1,2 , interdisziplinär 3,4 an der Erhöhung der Patientensicherheit in der Akutmedizin.

Bedeutung von Incident Reporting Systemen (IRS) für die Patientensicherheit

Die Sicherheit des Patienten steht im Mittelpunkt ärztlichen Handelns (nihil nocere). Nicht zuletzt seit dem Bericht des Institute of Medicine (IOM)5 „To Err is Human“ ist jedoch bekannt, dass in den USA jedes Jahr 44.000 bis 98.000 Menschen aufgrund medizinischer Fehler versterben. In Deutschland beziffert der Bericht zum Gutachten des Sachverständigenrats für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen die Zahl der Todesfälle durch Fehler auf 30.000 bis 80.000 pro Jahr 6 . In dieser erschreckend hohen Zahl sind schwere Schäden ohne Todesfolge, deren Häufi gkeit wesentlich höher ist, noch nicht enthalten. Der Sachverständigenrat stellt weiter offi ziell fest, dass Fehler in der Medizin auch in Deutschland allgegenwärtig und häufi g sind und unterstreicht die Notwendigkeit für eine neue Kultur des offenen Umgangs mit Fehlern zur Verbesserung der Patientensicherheit. Ziel ist die Etablierung einer prospektiv ausgerichteten Sicherheitskultur. Ursachen von Fehlern in der Medizin Verschiedene Arbeiten zeigen, dass bis zu 70% der medizinischen Fehler nicht auf mangelndes Fachwissen zurückzuführen sind, sondern auf Defi zite bei den so genannten Human Factors (z. B. Ablenkung, Müdigkeit, mangelnde Aufsicht, nicht optimales Ressourcenmanagement) 7,8,9,10 . Die Entstehungsmechanismen von Zwischenfällen in komplexen Arbeitswelten sind häufi g nicht durch individuelles „Versagen“ zu verstehen: Umgebungsbedingungen, Teamfaktoren, Charakteristika der eingesetzten Geräte und organisationale Faktoren sind oft entscheidende Ausgangsfaktoren oder moderierende Variablen bei der Entstehung und Entwicklung von Zwischenfällen.11,12,13 . So können geringe Veränderungen in Wirkgefügen darüber entscheiden, ob sich ein Zwischenfall ausgehend von der gleichen Ausgangssituation tatsächlich entwickelt oder verhindert wird 14 : So bleibt eine akzidentielle Diskonnektion des Beatmungssystems, die aufgrund gut funktionierender Teamprozesse rasch bemerkt wird, folgenlos, während sie unter anderen Umständen und nicht rechtzeitig bemerkt zum hypoxischen Hirnschaden des Patienten führen kann. Die Vermeidung von Zwischenfällen bzw. die Eingrenzung ihrer negativen Konsequenzen in der Medizin dient dem Wohl der Patienten, ebenso wie dem der ärztlichen Leistungserbringer und verbessert mit Blick auf das Gesamtsystem die Qualität der medizinischen Versorgung, wobei auch die Kosten im Gesundheitssystem gesenkt werden 15 . Beides, die Reduktion von Zwischenfällen, als auch die Begrenzung ihrer negativen Folgen kann aber nur erreicht werden, wenn man die zugrunde liegenden Entstehungs- und Entwicklungsmechanismen kennt. Hierfür fehlt bisher jedoch weltweit die erforderliche Datengrundlage, die es erlaubt, effektive und effi ziente Interventionen zu entwickeln, um gezielt Schwachstellen im System abzubauen und Stärken zu fördern.

Erfassung von „Fehlern“ durch Incident Reporting

Meldesysteme für Zwischenfälle, so genannte Incident Reporting Systeme, ermöglichen es, mittel- und längerfristig die notwendigen Daten zu erheben, die für eine systematische Analyse notwendig sind. Es existiert bereits eine Reihe solcher Systeme, einige werden später beschrieben. Die Systeme erfassen aber bisher lange nicht die notwendigen Datenmengen in ausreichender Qualität. Der Prozentsatz der nicht gemeldeten und damit auch nicht systematisch bearbeiteter Zwischenfälle wird auf 50-96% geschätzt 16, 17, 18 . Weiter ist zu bedenken, dass schwere Zwischenfälle statistisch gesehen immer noch seltene Ereignisse sind und es aufgrund der komplexen Wirkgefüge im System Patientensicherheit, sehr unwahrscheinlich ist, dass sich ein spezifi scher schwerer Zwischenfall auf genau die gleiche Art ein zweites Mal ereignet 19 . Beide Aspekte sprechen dafür, neben schweren Zwischenfällen auch Beinahe-Zwischenfälle oder unerwünschte Ereignisse zu erfassen (Abbildung 1). Dahinter steht die Einsicht, dass es von den systemischen Umgebungsfaktoren abhängen kann, ob sich ein Fehler tatsächlich zu einem Zwischenfall entwickelt oder nicht. Durch die Erfassung eben solcher zunächst möglicherweise harmlos erscheinender Ereignisse können Systemfehler und Schwachstellen in der Organisation aufgedeckt werden, bevor sich ein Zwischenfall ereignet. Die Datenbasis wird dadurch größer, da Beinahe-Zwischen-fälle und unerwünschte Ereignisse deutlich häufi ger sind als schwere Zwischenfälle. Systematische Schwachstellen lassen sich so leichter erkennen und die Anzahl schwerer Zwischenfälle kann mittel- und langfristig systematisch gesenkt werden bzw. es können...
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OnkoSuite ® im täglichen Einsatz – Zentrale Tumordokumentation im Brustzentrum Regensburg
OnkoSuite ® im täglichen Einsatz – Zentrale Tumordokumentation im Brustzentrum Regensburg

Markus T. J. Mohr, Monika Klinkhammer-Schalke, Ferdinand Hofstädter

Zusammenfassung
Die bereits im Telemedizinführer Deutschland 2005 vorgestellte Tumor-Dokumentationssoftware OnkoSuite ® wird im Brustzentrum Regensburg im Tumorzentrum Regensburg e. V. flächendeckend und in weiteren Teilen Bayerns zur Dokumentation gynäkologischer Malignome unter Einbeziehung eines Tumorzentrums unter dem Namen von OnkoSuite ® BRZ eingesetzt. Die Anwendung der Software-Architektur „zentrale Datenhaltung mit dezentraler Komponente“ gewährleistet, dass die behandelnden Ärzte – ein gegenseitiger Kooperationsvertrag mit fein granularen Vereinbarungen ist Prämisse – ausschließlich mit den jeweils aktuellen Informationen zu einem Patienten arbeiten. Alle datenschutzrechtlich relevanten Aspekte sind berücksichtigt, die Akzeptanz der Benutzer ist extrem hoch.

Einführung
Der politische Wille zur Umsetzung der integrierten Versorgung bestimmt die Software-Landschaft in Gegenwart und Zukunft maßgeblich. Zentrale Datenhaltung ist so kein „noli me tangere“ mehr. Ausreichende, datenschutzrechtlich abgesicherte Verschlüsselungsverfahren (3DES, VPN, IPsec etc.) ermöglichen heute sogar die Kommunikation elektronischer Patientendaten über das Internet. Mit Ausnahme einiger integrativer Arzt-Praxis- Netze, die sich um die Versorgung der angeschlossenen Ärzte mit den jeweils aktuellen Patienteninformationen bemühen, gibt es aber nur wenige Systeme, die eine Integration von Klinik und Arztpraxis in ähnlicher Art und Weise über das experimentelle Stadium hinaus realisiert haben.

Zentrale Datenhaltung mit dezentraler Kopie des aktuellen Datensatzes ist eine technologisch ausgezeichnete Prämisse, um genau diesen integrativen Ansatz zu realisieren und die integrierte Versorgung auch auf der IT-Ebene zu ermöglichen. OnkoSuite ® BRZ ist ein derartiges System und wird im Folgenden vorgestellt.
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epnet – Eppendorfer Patienten Netzwerk

epnet – Eppendorfer Patienten Netzwerk

Das elektronische Patientenportal des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf

Stefan Neumann, Monika Kahnert, Wolfgang Gleiniger, Thies Ohlen, Peter Gocke

Einleitung

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf bietet seinen Patienten als Serviceverbesserung und zur stärkeren Einbeziehung in den Behandlungsprozess den elektronischen Zugriff auf Behand-lungsdaten über das Eppendorfer Patien-ten Netzwerk epnet an. Die Daten können weltweit und jederzeit über das Internet von den Patienten oder einer Person ihres Vertrauens abgerufen werden. Rahmenbedingungen Eine übergreifende Zielrichtung der Gesundheitspolitik der Bundesrepublik ist die stärkere Partizipation der Patienten an der Behandlung. Ein besser informierter Patient,

  • der Zugang über das Internet zu aktu-ellsten Beschreibungen und Behand-lungsempfehlungen seiner Krankheit hat,
  • dem es möglich ist, auf seine lebenslang geführte elektronische Gesundheitsak-te zuzugreifen und nach seinem Willen konsultierten Behandelnden Einblick zu gewähren,

soll in die Lage versetzt werden, als emanzipierter Partner die Qualität (und die Kosten) seiner Behandlung mitzubestimmen. „Ich bin überzeugt, dass die Qualität der Behandlung und die Patientensicherheit dort gestärkt werden, wo die mündige Patientin oder der mündige Patient dem Arzt auf gleicher Augenhöhe gegenübersteht. Deshalb wollen wir unabhängige Beratung und objektive Informationen sichern und die Patientinnen und Patienten in allen Bereichen des Gesundheitswesens beteiligen“, betonte die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten, Frau Helga Kühn-Mengel, anlässlich der Tagung „Gemeinsam entscheiden – neue Anstöße zur Förderung der Patientenbeteiligung“ in Berlin 1 . Daneben sollen die im deutschen Gesundheitswesen eingeleiteten Strukturveränderungen zur stärkeren Integration des ambulanten und stationären Sektors führen. Damit gehen weitgehende, neue Anforderung an die Informationsverarbeitung bzw. die (elektronische) Kommunikationsfähigkeit einher. Die bisherigen Inseln, die die Informationen verarbeitenden Systeme der Einrichtungen im Gesundheitswesen bildeten, werden zukünftig in ein komplexes Kommunikationsnetz unterschiedlichster Leistungsbeziehungen zu stellen sein. Die für die Informationsverarbeitung eines Krankenhauses entstehenden Implikationen beschränken sich nicht auf eine Öffnung nach außen, sondern haben weit reichende Konsequenzen für die innere Architektur der IT der Krankenhäuser.

Anforderungen

Mit Blick auf eine aufwands und qualitätsorientierte Sektoren übergreifende Integration perspektivisch aller medizinischen Sektoren gewinnt eine überall zugreifbare und von allen Beteiligten Heilberufl ern sowie in Teilen auch vom Patienten selbst fortgeschriebene Patientenakte weit reichende Bedeutung.“ So nachzulesen in der von den Frauenhofer-Instituten im März vorgelegten Telematik-Lösungsarchitektur. Auf diese Aufgabenstellung versucht das hier vorgestellten Vorhaben eine Antwort zu geben. Allen an der Behandlung Beteiligten – einschließlich des Patienten – sollen soweit erforderlich (Zweckbindung) und mit Einwilligung des Patienten unabhängig von Zeit und Ort die im Rahmen einer zurückliegenden oder aktuellen Behandlung eines Patienten erfassten und gespeicherten Informationen zur Verfügung stehen. Der Informationsaustausch mit kooperierenden Partnern entlang der Behandlungskette wird intensiver und zeitnäher erfolgen können. Die Voraussetzungen dafür sind einerseits die Verfügbarkeit von Informationsobjekten, die unter Anwendung geeigneter Zugriffsregelungen qualifi ziert, gespeichert, ausgetauscht und in fast beliebiger Umgebung präsentiert werden können und andererseits sichere Kommunikationsverbindungen zwischen den an der Behandlung Beteiligten. Der Patient soll umfassend und zeitnah Zugriff auf seine Patientendaten erhalten. Er soll dies nach Möglichkeit während und nach der Behandlung, entweder für sich alleine können oder aber, um einer Person seines Vertrauens Zugang zu ermöglichen. Das heißt, der Zugriff muss aus einem üblichen Internetkontext (zum Beispiel von zu Hause, von einer Arztpraxis oder aus einem Internetcafe) aus einer mehr oder weniger vertrauenswürdigen Umgebung heraus, weitgehend voraussetzungsfrei und gleichwohl gesichert möglich sein...

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Zentrales Daten- und Probenmanagement im Sonderforschungsbereich
Zentrales Daten- und Probenmanagement im Sonderforschungsbereich / Transregio 19 „Inflammatorische Kardiomyopathie“

M. Schmidt, D. Greiner, C. Terschüren, W. Hoffmann

Kurzfassung
Zum Sonderforschungsbereich (SFB) „Inflammatorische Kardiomyopathie” haben sich mehrere Universitätskliniken sowie universitäre und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen. Alle haben auf den für den SFB relevanten Gebieten umfangreiche wissenschaftliche und/oder klinische Erfahrungen und genießen eine hohe internationale Reputation. Im Sonderforschungsbereich werden neben anamnestischen und klinischen Patientendaten Daten aus den apparativen und laborchemischen Untersuchungen, sowie Ergebnisse der immunologischen und virologischen Diagnostik aus den Biopsien des erkrankten Herzmuskelgewebes standardisiert erfasst. Dem Institut für Community Medicine der Universität Greifswald obliegt das zentrale Daten- und Probenmanagement für die im Sonderforschungsbereich erhobenen Patientendaten und für die Speicherung und Zusammenführung der Daten aller Untersuchungsergebnisse. Im Projekt werden alle Daten zu Anamnese, Diagnostik und Untersuchungsergebnissen ausschließlich in pseudonymisierter Form verwaltet, Identifikationsmerkmale wie Name und Anschrift der Patienten sind durch ID-Nummern (Klinik-ID, Fallnummer SFB-ID) ersetzt. Ein Monitoring aller relevanten Verlaufsparameter der erkrankten Patienten im prospektiven Längsschnitt nach epidemiologischen Qualitätsstandards wird durchgeführt. [1] Ziel des Zentralen Daten- und Probenmanagements ist das Generieren einer Datenbasis für die verbundweite gemeinsame Auswertung von biologischen Proben und die hypothesengesteuerte epidemiologische Analyse im Quer- und Längsschnitt...
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