...“Telemedizin und e-Health und die damit verbundenen Möglichkeiten telemedizinischer Dienstleistungen sind nicht nur große Chancen für die deutsche Gesundheitsbranche, sondern sollten auch für eine stärkere Positionierung im internationalen Wettbewerb genutzt werden.
 

Deutschlands unfassendstes Werk zum Thema Telemedizin, E-Health und Telematik im Gesundheitswesen

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Telemedizinführer Deutschland 2009
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Marktanalyse „Elektronische Patientenakte“
Ein Überblick über Art und Umfang des Einsatzes der patientenorientierten, digitalen Dokumentation und Kommunikation in den Krankenhäusern der BRD, basierend auf einer Datenerhebung vom April 2002

Jörg Stadler
Psychiatrisches Zentrum Nordbaden


1 Einleitung

Das Psychiatrische Zentrum Nordbaden beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit der Elektronischen Patientenakte. Mit hohem Aufwand wurde von uns in den letzten vier Jahren eine auf dem Markt verfügbare Lösung an die Anforderungen der Psychiatrie angepasst und weiter entwickelt. Inzwischen sind 95% der klassischen Patientenakte durch den digitalen Nachfolger abgelöst worden. Selbst die Fieberkurve mit der Abbildung von Vitalwerten sowie der Medikation ist nicht mehr auf Papier verfügbar. Durch den Einsatz eines Funk-LAN stehen diese Daten etlichen Stationen auch bei der Visite am Patientenbett zur Verfügung. Die restlichen Stationen können auf die klassische Visite verzichten und führen eine Sitzvisite durch.

Im Laufe des Projektes kamen immer wieder zwei Fragen auf. „Was machen die anderen Krankenhäuser“ und „Ist ein Return of Invest zu erwarten“? Die zweite Frage kann nur Haus intern, nach einer gewissen Einarbeitungszeit der Stationen geklärt werden. Auf die erste Frage war jedoch auch nach intensiver Recherchen im Internet und in etablierten Arbeitskreisen keine Antwort zu finden. Im Vorfeld des 2. Wieslocher Symposiums „Digitale Krankenakte“ wurde der Beschluss gefasst, diese Studie in Angriff zu nehmen.

2 Ziel der Studie

Die Studie soll einen Überblick über Art und Umfang des Einsatzes der Patienten orientierten, digitalen Dokumentation und Kommunikation in den Krankenhäusern der BRD verschaffen. Primär soll hiermit dem Krankenhausmanagement eine Möglichkeit der Standortbestimmung an die Hand gegeben werden. Firmen können sich einen Überblick verschaffen und ihre Marktposition bestimmen. Weiterhin kann die Studie als Grundlage weiterer Forschungsarbeiten dienen.

Zur Zielerreichung sind folgende Fragen zu klären:

  • Wie viele Krankenhäuser dokumentieren bereits digital?
  • Welche Ausprägungen haben diese Installationen?
  • Welche Prognosen hat dieses Marktsegment?
  • Was ist eine Elektronische Patientenakte (EPA)?
  • Wie viele Krankenhäuser setzen bereits eine elektronische Patientenakte ein?

3 Modell „Elektronische Patientenakte“

Das Modell dieser digitalen Dokumentation und Kommunikation setzt sich aus den drei Hauptgruppen digitale Dokumentation, Archivierung und externe Kommunikation zusammen. Die „digitale Dokumentation“ umfasst sämtliche patientenbezogenen Dokumentationen sowie das Terminmanagement und die Stationsorganisation. Unter „Archivierung“ wird der Themenkomplex des Dokumentenmanagements und der Bildarchivierung beleuchtet. Die „externe Kommunikation“ betrachtet den Datenaustausch mit niedergelassenen Ärzten sowie den Anschluss an Gesundheitsnetzwerke. Das dazugehörige Modell ist in Abbildung 1 dargestellt. Die Ebene 1 stellt die drei Hauptgruppen in der höchsten Verdichtungsebene dar. Mittels der Ebenen 2 bis 4 werden die Hauptgruppen systematisch in Untergruppen aufgegliedert. Für jedes Item der Ebene 4 existiert eine entsprechende Frage im Fragebogen. Die Gliederung der Fragen entspricht weitestgehend der Gliederung des Modells. In Einzelfällen wurde eine Frage aus Gründen des Verständnisses und der Vereinfachung in eine andere Rubrik verschoben.

Zur exemplarischen Erläuterung des Items „Medizin“ aus der Ebene 2 gliedert sich das Modell wie folgt: ...
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Das „Schutz-Engel-System“
Telemedizinische Unterstützung in Echtzeit beim Management von Notfällen in Bereichen der Akutmedizin unter Einsatz neuer Internet-Technologien

Marcus Rall (1), Silke Reddersen (1), Bertram Schädle (1), Jörg Zieger (1), Paul Christ (2), Jürgen Scheerer (2), Yongzheng Liang (2)

1) Tübinger Patienten-Sicherheits-und Simulations-Zentrum (TüPASS), Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Tübingen (UKT)
2) Abteilung Kommunikationssysteme, Rechenzentrum der Universität Stuttgart (RUS)


Medizinischer Hintergrund

Die Medizin ist ein hochkomplexer und dynamischer Arbeitsbereich. Notfälle und Zwischenfälle ereignen sich unerwartet und rund um die Uhr. Ein Mensch in Lebensgefahr benötigt sofort qualifizierte Hilfe. Jede Minute ohne richtige Therapie gefährdet das Überleben. Heilung und Prognose hängen fast ausschließlich davon ab, ob fachgerechte Hilfe schnell genug und von Anfang an geleistet wird. Aber diese Hilfe ist nicht immer schnell genug vor Ort verfügbar. Ein Notfall bedeutet Belastung, Anspruch und Zeitdruck. Dabei fehlt es oft an Übersicht, Organisation, Aufmerksamkeit und Ausschöpfung aller Ressourcen.

Behandlungsfehler sind in den USA für 50.000-100.000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich! Damit gehören Fehler in der Medizin zu den zehn häufigsten Todesursachen. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass diese Zahlen in Deutschland relativ gesehen kleiner sind. Dies kommt auch im Gutachten 2003 des Sachverständigenrats für die konzertierte Aktion im Gesundheitswesen zum Ausdruck, das die Todesfälle durch Behandlungsfehler in Deutschland in einer Größenordnung von 30.000-80.000 jährlich schätzt!

Schwere Notfälle in der Medizin sind insgesamt selten. Das führt dazu, dass Ärzte auch nur selten einen Notfall erleben. Das Management einer Komplikation oder eines Zwischenfalls kann daher durch praktische Erfahrung allein nicht systematisch geübt werden. Selbst ein erfahrener Arzt ist darum nicht immer auch erfahren in schneller Hilfe bei Notfällen und Komplikationen. So kann auch der Routinierte in Gefahr geraten im Notfall unsicher zu sein und nicht schnell genug das Richtige zu tun.

Fehler in der Medizin beruhen meist nicht auf einem Mangel an Fachwissen oder manuellen Fähigkeiten. Sogenannte „Human Factors“ behindern im Entscheidungsfall die Fähigkeit, die vorhandene Kompetenz richtig und schnell in die Praxis umzusetzen. Gerade in Notfällen ist die Wahrscheinlichkeit für Fehler erhöht. Zeitnot, Hektik, Erfolgsdruck, Überforderung mit der Situation, Müdigkeit, Mängel in der Kommunikation und Ausnutzung von Ressourcen sind häufige Ursachen. Die Anwendung falscher Regeln und Routinehandlungen, mangelnde Sorgfalt und mangelnde Aufsicht durch erfahrenes Personal komplettieren die Ursachenkette für viele Fehler in der Medizin.

Das Schutz-Engel-System (SES)

Das neue entwickelte Schutz-Engel- System (SES) als telemedizinische Applikation kann in dieser Hinsicht die erforderliche Hilfe erbringen und die entsprechende Lücke im medizinischen Umfeld schließen, indem zu jeder Zeit und an jedem Ort eines Notfalls ein medizinischer Experte live zugeschaltet werden kann. In diesem Artikel soll das Schutz- Engel-System vorgestellt und das grundlegende Konzept dieses Systems erläutert werden. Abbildung 1 zeigt das Prinzip des SES. Wann immer ein Team schnelle Hilfe bei der Lösung eines medizinischen Problems benötigt, hat es die Möglichkeit die Schutzengel-Zentrale über eine auch drahtlose IPv4/IPv6-basierte Verbindung per Knopfdruck zu aktivieren. Dadurch werden in Echtzeit die Vitaldaten eines Patienten (EKG, Sauerstoffsättigung (SpO2), Puls, invasiver und nicht invasiver Blutdruck, ZVD, Respiration, CO2- Gehalt der Ausatemluft, Atemfrequenz usw.) von einem Patientenmonitor und kontinuierliche multimediale Daten (Audiosignale und Videobilder) vom Ort des Notfalls live über das Internet an die Schutzengel-Zentrale übertragen. Dort stehen speziell geschulte und erfahrene medizinische Experten zur Verfügung, die sofort die richtigen Anweisungen und wichtige Ratschläge an die jeweiligen Kollegen am Ort des Notfalls erteilen können. Das Schutz-Engel-System ist somit ein innovatives System zur Erhöhung der Patientensicherheit in akuten Notfallsituationen. Ein Ärzteteam, das mit der Behandlung eines medizinischen Notfallpatienten im Rettungsdienst oder in einem Krankenhaus überfordert ist, kann über die Zuschaltung der telemedizinischen Beratung durch ein Team von Experten in der Schutzengel-Zentrale Hilfe und Behandlungsvorschläge erhalten, die es ihm ermöglichen, den Notfall selbständig und erfolgreich zu behandeln.

Durch die zeitgleiche, störungsfreie Übertragung der Vitaldaten erhalten die Ärzte in der Schutzengel-Zentrale auf einem Bildschirm stets die selbe graphische Darstellung der Kurven und der numerischen Werte für die Vitalparameter wie auf dem Display des Patientenmonitors am Behandlungsplatz. Die zusätzlich übertragenen multimedialen Datenströme für Audiosignale und Videobilder ermöglichen die akustische und visuelle Unterstützung bei der Nutzung des Schutz-Engel- Systems zur Konsultation durch die medizinischen Experten in der Schutzengel- Zentrale. Durch eine verbale und drahtlose Kommunikation über lokale Funksprechsets stehen die Mitglieder des Behandlungsteams ständig in Verbindung mit der Zentrale. Die entsprechenden Verbindungen zwischen dem Ort des Notfalls und der Schutzengel-Zentrale können bei einer derartigen Session entweder drahtgebunden über IPv4/IPv6 oder mobil über IPv6 aufgebaut werden. Die drahtlosen Verbindungen werden dabei durch modernste Kommunikationstechnologien aus dem Bereich des Mobilfunks realisiert.

Dabei garantieren die neuesten Internet- Technologien, dass die Zentrale immer über die jeweils beste zur Verfügung stehende Verbindung erreicht werden kann (Multiaccess mit seamless handover) und diese Verbindung bestmöglich gehalten wird (Quality of Service / QoS). Kontolliert durch einen J2EE-Applikationsserver, werden durch den Einsatz von IPv6, VPNs, IPsec und die mögliche Nutzung von PKI die bestmöglichen Voraussetzungen für die Sicherheit geschaffen.

Abbildung 2 zeigt einen Überblick über die Funktionalität des Schutz-Engel- Systems, in der englischen Übersetzung als „Guardian-Angel-System“ (GANS) bezeichnet. Dabei sind auch die verschiedenen Subsysteme bzw. zu entwickelnden Komponenten dargestellt.

In Bezug auf die „Human Factors“ könnte sich das Schutz-Engel-System, auch für erfahrene Mediziner, in besonderem Maße bewähren, denn viele der erwähnten Probleme sind durch eine externe Beratung gut zu beseitigen. Wo Zwischenfälle vermieden oder schnellstens richtig behandelt werden, wird die Lebensqualität für Notfallpatienten verbessert. Es werden auch Kosten gespart – durch kürzere Verweildauer der Patienten im Krankenhaus, Reduktion der Folgeschäden, schnellere Entlassung nach Hause und kürzere Rehabilitationszeiten auf dem Weg zur Reintegration ins berufliche und gesellschaftliche Leben.

Fachlich kompetente und in der Telemedizin ausgebildete Ärzte im Schutzengel- Zentrum helfen mit den entsprechenden Möglichkeiten der modernen multimedialen Telemedizin bei jeder Art von medizinischem Notfall – in OPs und Intensivstationen von Krankenhäusern, in ambulanten Zentren, in Arztpraxen und sogar an entlegenen Notfallorten – auf Inseln, Schiffen und Bohrplattformen oder in mobiler Umgebung im Rettungswagen, Hubschrauber oder Verkehrsflugzeug.

Das Schutz-Engel-System soll jedoch keinesfalls kompetente Ärzte ersetzen oder die fachliche Qualifikation überflüssig machen. Der Arzt als telemedizinischer „Schutzengel“ ist vielmehr ein „humanes Referenzwerk“. Er hat Zugriff auf medizinische Datenbanken (Giftzentrale, Hotlines, etc.), gibt Hilfestellung bei der Verlegung des Patienten in ein adäquates Krankenhaus und steht dem Arzt vor Ort zur Seite, ohne ihm die Behandlung aus der Hand zu nehmen. Das Schutz-Engel- System organisiert und strukturiert die Notfallsituation und schließt die „Lücke der Unsicherheit“ durch eine jederzeit verfügbare „zweite Meinung“ ebenso wie durch die Empfehlung konkreter Maßnahmen. Es bildet auch eine wertvolle Übergangslösung, bis eine an den Notfallort angeforderte qualifizierte Hilfe zur Verfügung steht...
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MEDASHIP – Medizinische Assistenz an Bord von Schiffen

G. Graschew, S. Rakowsky, E. Balanos, T.A. Roelofs, P.M. Schlag

Surgical Research Unit OP 2000
Max-Delbrück-Centrum und Robert-Rössle-Klinik
Universitätsklinikum Charité, Humboldt Universität zu Berlin
Lindenberger Weg 80
D-13125 Berlin


Einleitung

Telemedizinische Dienste werden zunehmend verwendet und haben bereits eine Reihe von landbasierten Anwendungen [1, 2]. Der von dem MEDASHIPProjekt entwickelte Dienst hat das Hauptziel, integrierte Lösungen für medizinische Konsultationen an Bord von Schiffen an zu bieten. Der telemedizinische Dienst richtet sich sowohl an Passagierschiffe (Fähren und Kreuzfahrtschiffe) als auch an Handelsschiffe und beabsichtigt, Reisenden und Besatzungsmitgliedern eine effiziente medizinische Assistenz in Notfällen und in allen Fällen, in denen das medizinische Personal an Bord eine Second Opinion benötigt, zur Verfügung zu stellen. Während der Projektvalidierungsphase wird der Dienst an Bord von drei Schiffen (Fährschiff „Superfast 12“, Kreuzfahrtschiffe „European Stars“ und „Olympia Explorer“ getestet mit der Möglichkeit einer Verbindung zu drei medizinischen Zentren an Land. Die medizinischen Zentren an Land sind San Martino Hospital, Genua, Sotiria Hospital Athen und Universitätsklinikum Charité, Berlin (Abb, 1). Am MEDASHIP-Konsortium nehmen teil: D‘Appolonia S.A. (I), Eutelsat (F), National Centre for Scientific Research NCSR Demokritos (GR), Avienda (UK) und Charité (D). Das Projekt ist EU-gefördert (TEN-TELECOM Contract No. C27271).

Stand der medizinischen Versorgung auf Schiffen

Entsprechend den „Guidelines of Care for Cruise Ship Medical Facilities“ [3] sollte ein Kreuzfahrtschiff mit einem medizinischen Zentrum ausgestattet sein, dessen medizinisches Personal Erfahrung hat in der Behandlung von kleineren bis schweren medizinischen und chirurgischen Problemen, akutem Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen, Herz- und Atemstillstand. Die medizinischen Zentren sollten mit Notfallausrüstung und -medikation wie Herzschlagmonitor, Defibrillator, Elektrokardiograph etc. ausgestattet sein. Kreuzfahrtschiffe der letzten Generation haben eine adäquate Ausstattung.

Handelsschiffe auf einer Fahrt von mehr als 3 Tagen und mit einer Besatzung von 15 oder mehr Personen müssen nach EU-Regulationen [4] eine Krankenstation, aber erst mit mehr als 100 Personen Besatzung sogar einen Arzt an Bord haben. Daher übernimmt normalerweise ein Offizier die medizinische Versorgung der Besatzung von Handelsschiffen. Medizinische Assistenz durch Radioübertragung hat die Situation verbessert, jedoch erhält das medizinische Personal des kontaktierten landbasierten Krankenhauses ein unvollständiges Bild des Gesundheitszustands des Patienten.

Derzeit leisten Zentren mit drahtloser Übertragungstechnik hauptsächlich durch Satelliten-Telex ohne die Möglichkeit von Sprachkontakt medizinische Assistenz. Auf diese Weise kann nur ein geringer Informationsgehalt übertragen und folglich ein großer Prozentsatz von Erkrankungen nicht richtig diagnostiziert werden. Schiffe können auch medizinische Assistenz via Radio, Seenot-Kommunikationskanäle oder Inmarsat- bzw. Globalstar-Telefon anfordern. Jedoch nutzen Schiffe, die einen Arzt an Bord haben, diese Möglichkeit wenig, da sie nur eine geringe Menge an Information übermitteln können und keine Verbesserung der Diagnose sehen.

Bereits verfügbare Breitband-Satellitenkommunikationstechnologie könnte fortgeschrittene telemedizinische Dienste wie Telediagnose, Telekonsultation und Telemonitoring ermöglichen. Ein telemedizinisches System verbunden mit einem spezialisierten medizinischen Zentrum für eine „First and Second Opinion“ könnte dazu beitragen, verschiedene Arten von Notfällen zu versorgen. Dies könnte z.B. auch ermöglichen, wenn die Erkrankung richtig diagnostiziert und eine Krise nicht überschätzt wird, einen Patienten weiterhin durch den Arzt an Bord zu versorgen und eine teure und aufwändige Evakuierung des Patienten zu vermeiden. Die Lebensqualität der Besatzung könnte durch eine direkte Verbindung zu einem Arzt wesentlich verbessert werden, da die Behandlung bei einem Unfall oder einer Erkrankung verbessert sowie ein besserer Zugang zu öffentlicher Gesundheitsversorgung geschaffen würde.

Klinische Anforderungen an MEDASHIP

Medizinische Anwendungsgebiete für MEDASHIP sind: Herz- und Gefäßkrankheiten, Lungenkrankheiten, stoffwechselbedingte Krisen, Erkrankungen des Nervensystems, Erkrankungen bei Kindern, chirurgische Notfälle, Unfallmedizin, Harnwegserkrankungen, Frauenheilkunde, Geburtsmedizin. Als neue zusätzliche Ausrüstung werden zwei Videokameras, Elektrokardiograph (EKG) und Ultraschallgerät verwendet. Die erste Videokamera wird für die Videokonferenz verwendet, die wesentlicher Bestandteil des telemedizinischen Dienstes ist und dem Arzt im landbasierten Krankenhaus dazu dient, den Patienten zu sehen und eine bessere Diagnose zu stellen. Auch eine Unterstützung in chirurgischen Notfällen wird dadurch ermöglicht. Die zweite Kamera dient als Dokumentenkamera für die Digitalisierung von analogen Patientendaten und deren Übertragung zu dem konsultierenden Arzt. Das EKG-Gerät ist bei Herz- und Gefäßkrankheiten erforderlich und bietet die Möglichkeit einer einfachen und gebräuchlichen Untersuchung. Ausserdem kann ein EKG-Gerät zur Überwachung von Patienten eingesetzt werden. Diagnostischer Ultraschall ist erforderlich in der Frauenheilkunde, Geburtsmedizin und bei abdominalen Beschwerden.

Medizinische Ausstattung von MEDASHIP

Für die Auswahl des Ultraschall-(US)- Geräts spielt die Qualität der Videoausgabe eine entscheidende Rolle. Da das US-Video durch das WinVicos-(Waveletbased interactive Video communication system)-System für die Satellitenübertragung kodiert wird, muss am Anfang eine ausreichende Qualität zur Verfügung stehen. Ausführliche Tests der Qualität des übertragenen Videos von unterschiedlichen US-Systemen haben ergeben, dass ein „Composite“-Videosignal keine ausreichende Qualität für eine medizinische Second Opinion besitzt. Es zeigt sich, dass wenigstens ein S-Video-Ausgang des USGeräts für eine zufriedenstellende Übertragungsqualität erforderlich ist.

Als nächstes wird eine Flexibilität der Funktionalitäten des US-Geräts verlangt. Entsprechend den klinischen Anforderungen liegen die Hauptanwendungen der US-Diagnostik in abdominalem US und Thorax-US. Daher muss das US-System mit geeigneten US-Köpfen für diese Arten von Untersuchungen ausgestattet sein, d. h. einem konvexen US-Kopf für abdominale Untersuchungen und einem linearen US-Kopf für Thorax-Untersuchungen. Ausserdem soll es dem medizinischen Personal ein einfaches Umschalten zwischen beiden US-Köpfen ermöglichen.

Entsprechend wurden zwei US-Systeme (SonoAce 6000C (Tripke Medizintechnik GmbH), GE Vivid 3 (General Eectric)) ausgewählt. Das italienische Schiff wurde mit dem SonoAce 6000C und das griechische Schiff mit dem GE Vivid 3 System ausgestattet.

Das Elektrokardiographie-(EKG)-System (EKG-2000 (Bionet, Korea)) ist ein 12-Kanal-EKG-System und mit einer Netzwerkkarte für die Verbindung mit dem LAN-Netzwerk ausgestattet. Unter Verwendung des TCP/IP-Protokolls ist eine komplette Fernbedienung des Geräts (Kontrolle, Datenaufnahme, Datenanalyse) mit einer entsprechenden Software von einem PC aus möglich. Dies macht das EKG-2000 System sehr nützlich für das MEDASHIP-Projekt...
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Telekardiologisches Monitoring nach akuten kardiovaskulären Ereignissen
Ein Erfahrungsbericht mit über 3.000 Herzpatienten

M. Hördt, M. Wähner, H. Korb

Telemedizinisches Zentrum, Philips HeartCare Telemedicine Services
Heinrich-Heine-Allee 1, 40213 Düsseldorf
Email: Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können
http://www.Telemedizin.philips.de


Einleitung

Telemedizin und e-Health markieren einen zukunftsweisenden Trend im Bereich der Medizin. Es ist vorhersehbar, dass Patienten im Rahmen von Disease- Management-Programmen mit ambulanten und stationären Versorgungseinheiten telemedizinisch verbunden werden. Durch die ständige Aktualisierung und den gesicherten Austausch von Daten könnte dabei der Wissenstransfer vereinfacht, die Möglichkeiten der Diagnostik verbessert, Behandlungsstrategien konzentriert und koordiniert, Überversorgung verhindert und der Informationsfluss zwischen Patient, Krankenhaus und niedergelassenem Arzt optimiert werden.

Im Bereich der chronischen Herzinsuffizienz zeigt die internationale Literatur erste Evidenz für offensichtliche Vorteile eines telemedizinischen Systems im Sinne einer Effizienzsteigerung der medizinischen Versorgung bei gleichzeitiger Kostendämpfung (4). Weniger schlüssig ist bislang die Datenlage im Bereich akuter ischämischer Ereignisse im Rahmen der koronaren Herzkrankheit, auch wenn verschiedene Studien zumindest in Teilaspekten den Nutzen telemedizinischer Systeme bei diesem Krankheitsbild erkennen lassen (5, 6, 7, 8).

Philips HeartCare Telemedicine Services

In diesem Bereich positioniert sich das Anfang 2002 von Philips HeartCare Telemedicine Services GmbH inaugurierte Konzept persönlicher Telemedizin zur Überwachung kardialer Patienten. Das Konzept sieht vor, in einem Eingangsgespräch durch zertifizierte Partnerärzte relevante klinische Patientendaten in einer elektronischen Akte zu erfassen, ein Basis- EKG zu registrieren und den Patienten in die Handhabung der telemedizinischen Geräte einzuweisen, die die transtelefonische Daten-Übertragung ermöglichen. Anschließend kann der Patient verschiedene Vitalparameter (EKG, Blutdruck, Gewicht, Sauerstoffsättigung) per Telefon an das zentrale Monitor-Center (365 d/J; 24 h) übermitteln.

Fachärzte und kardiologisch ausgebildetes Fachpersonal analysieren das aktuelle Beschwerdebild, interpretieren das EKG und vergleichen die Daten mit den Vorbefunden. Im Notfall werden auf der Basis optimierter interkollegialer Kommunikation (Notarzt, kardiologische Einheit, Hausarzt) entsprechende therapeutische Maßnahmen eingeleitet. Die Qualität transtelefonischer 12-Kanal-EKG-Übertragungen ist durch eine Vielzahl von Studien klar belegt, über 90 % aller EKGs sind auch für differenziertere Fragestellungen auswertbar (1, 2).

Das Angebot richtet sich in erster Linie an Personen mit akutem kardialen Risiko – im engeren Sinne Patienten mit Koronarer Herzkrankheit (Z.n. Infarkt, PTCA, Bypass-OP) und/oder Herzrhythmusstörungen (z.B. Paroxysmale Tachykardien, Vorhofflimmern) – sowie an Patienten mit einem hohen kardiovaskulären Risikoprofil (z.B. Diabetiker) im Sinne einer Prävention (PAXIVA-Programm). Ab Mitte 2003 steht ein erweitertes Dienstleistungspaket namens ZERTIVA zur Betreuung chronisch herzinsuffizienter Patienten zur Verfügung, innerhalb dessen neben der 12-Kanal-EKG-Übertragung auch die telemedizinische Überwachung von Blutdruck, Gewicht und Sauerstoffsättigung möglich sein wird (Abb. 1).

Überblick

Durch das Telemedizinische Zentrum in Düsseldorf wurden im Zeitraum vom 1.1.2002 bis zum 30.6.2003 bundesweit über 3000 Patienten im Rahmen des vorgestellten telemedizinischen Konzepts betreut. Die regionale Verteilung der eingeschlossenen Patienten gibt Abbildung 2 wieder.

Demografische Daten

Bei den betreuten Patienten handelte es sich um ein charakteristisches Kollektiv, wie es in der kardiologischen Routine üblich ist.

Die Mehrzahl der Patienten (64 %) war männlichen Geschlechts und das mittlere Alter lag bei 60 Jahren, wobei die große Spannweite (9-98 Jahre) hervorzuheben ist, die sicherlich als Zeichen einer allgemein guten Akzeptanz des Systems gewertet werden kann (Tab. 1) ...
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