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Deutschlands unfassendstes Werk zum Thema Telemedizin, E-Health und Telematik im Gesundheitswesen

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Telemedizinführer Deutschland 2009
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Zukunftssicherung durch Qualitätsmanagement in dermatologischen Praxen

Jörg Stockhardt
consulting & more, Bensheim


Reden wir über Datensicherheit in der Medizin, so denken wir in aller Regel an Patientendaten, Anamnesedaten und Verordnungsdaten und natürlich deren Sicherheit, deren Übertragung, Archivierung und Auswertung. Gerne beschäftigen wir uns hier auch mit dem Thema von diagnostischen Bildern sowie deren Übermittlung, Auswertung etc. Doch dies ist nur die eine Seite der Datensicherheit. Unberücksichtigt bleibt dabei die technisch sichere Entstehung, Übermittlung und Archivierung dieser Daten. Damit beschäftigt sich die allseits bekannte Rechtslage rund um das deutsche Medizinproduktegesetz.

Ist der Praxisrechner ein Medizinprodukt nach MPG?

Das Medizinproduktegesetz und die in der Medizinprodukte-Betreiberverordnung definierten Wartungs- und Instandhaltungsanforderungen sind allgemein bekannt. Stellt sich nur die Frage, ob allen Beteiligten auch klar ist, welche Produkte unter die Rechtslage für Medizinprodukte fallen. Außer Zweifel sind das Skalpell, das Stethoskop, das Fieberthermometer und auch die Hautkamera Medizinprodukte. Schwerer fällt die Einsicht, dass auch das Mikroskop, der Nährboden oder der Sterilisator unter die gleiche Gesetzeslage fallen. Bleibt noch die Frage, ob das Softwareprogramm zur diagnostischen Beurteilung der Bilder z.B. einer Hautkamera auch unter das MPG fällt?

Bei dem Programm handelt es sich nach §3 MPG zumindest um Zubehör zu Medizinprodukten, wenn die Auswert- Software benötigt wird, um die Bilder der Kamera für die ärztliche Diagnose auswerten zu können. Alles dies wird Sie als Anwender nicht sonderlich interessieren, sind dies doch Problemstellungen für den Hersteller der einzelnen Produkte.

Interessant wird diese Betrachtung erst, wenn die Auswert-Software auf einem normalen PC installiert wird. Dürfen Sie genau diesen Rechner nun auch noch zu anderen Anwendungen, z.B. Textverarbeitung nutzen? Oder darf die Software sogar auf einem bereits genutzten Praxisrechner installiert werden? Es gilt einzig und allein, was der Hersteller für diese Anwendung vorgesehen hat und daher in der Gebrauchs- oder Installationsanweisung beschrieben hat. Einbeziehen kann der Hersteller dabei die gesamte an den Rechner angeschlossene Peripherie und auch die Softwarekonfiguration. Nicht selten ist es nur ein einfacher Druckertreiber, der hier zu Fehlleistungen der Software und damit im Extremfalle zur Fehldiagnose führen kann!

Kurz gesagt, diese Produkte bzw. Produktkombinationen fallen unter das Medizinproduktegesetz und somit natürlich auch unter die MP-Betreiberverordnung.

Der Hersteller muss nach MPG eine klare Aussage über die mögliche Kombination von Produkten machen. Es muss also sichergestellt sein, dass die Kombination der Produkte für Patienten, Anwender und Dritte eine hochgradige Sicherheit bietet.

Wann wird die Arztpraxis zum Hersteller nach MPG?

Wurde die in der Arztpraxis genutzte Produkt-Kombination nicht von dem Hersteller oder den Herstellern freigegeben, kann die Nutzung zwar erfolgen, jedoch müssen dann zumindest die grundlegenden Anforderungen entspr. Anhang I der Richtlinie 93/42/EWG durch die Arztpraxis nachgewiesen werden. Dies ist die klassische Aufgabe eines Medizinprodukte- Herstellers! Weitere klassische Aufgaben, wie z.B. die Durchführung von Konformitätsverfahren mit nachfolgender CEAbbildung Kennzeichnung der Produkte entfallen, wenn diese Produkte nur in der eigenen Praxis angewendet werden. – Dennoch ist dieser Nachweis der grundlegenden Anforderungen ein in der Arztpraxis in aller Regel nicht zu rechtfertigender Aufwand.

Übrigens gilt auch Software als Produkt. Wird also auf dem oben genannten Rechner eine neue Software installiert, muss auch diese Kombination freigegeben sein oder aber durch den „Inhaus-Hersteller“ freigegeben werden. Dies setzt eine entsprechende Validierung der im System verwendeten Einzelkomponenten und des Gesamtsystems voraus. Wird also in Eigenregie eine neue Software auf den System-Rechner aufgespielt, obliegt der Arztpraxis die „Hersteller-Pflicht“ der Validierung, ohne genaue Kenntnisse über die einzelnen Systemkomponenten zu haben.

Unter diese Bestimmung fallen alle Softwareprodukte, also auch solche, die nicht zur Durchführung der diagnostischen Aufgaben des Systems genutzt werden (z.B. Acrobat Reader, Druckertreiber etc.). Es muss nicht erwähnt werden, welche Schwierigkeiten damit auf die Arztpraxis zukommen können, da hier natürlich auch ein Haftungsrisiko anfällt, das dem eines gewerblichen Herstellers nahe kommt...
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Der vernetzte Egoist ist gesundheitlich anfälliger

Johann Günther


1 Einleitung

Haben sich Menschen durch neue Technologien verändert? Ist dies beweisbar? Werkzeuge wie das Mobiltelefon hat es vor 50 Jahren noch nicht gegeben. Womit kann man das vergleichen?

Meteorologen können auf Vergangenheitsdaten zurückgreifen, die mit heutigen Messungen relativierbar sind. Temperatur- und Niederschlagsmessungen sind heute so wie vor 100 Jahren. Deswegen ist es möglich heute zu sagen, dass der Monat Juni 2003 in Zentraleuropa der heißeste seit 1935 war.

So einfach haben wir es mit der Verwendung und deren Einfluss von neuen Technologien nicht. Vergleichdaten fehlen. Trotzdem kam es zu Veränderungen. Internet- und Mobiltelefonuser sind andere Menschen als jene ohne Automobil und ohne Telefon.

Fernsehen und Radio hat das Kommunikationsverhalten des Menschen verändert. Mobiltelefon und Internet hat weiteren Einfluss. Wie ist das Verhalten dieser Menschen mit Informations- und Kommunikations-Technologien? Auf Vergleichswerte wie sie die oben beschriebenen Meteorologen haben, wurden Einflussfaktoren und deren Auswirkungen untersucht.

Der Mensch besitzt und besaß schon immer eine innere Triebfeder, die in zu egoistischem Handeln führte. Die Seele des Menschen verlangt danach. Ein Faktum, das schwer definierbar ist, weswegen auf ein persisches Märchen verwiesen sei:

Gott schuf den Menschen aus Ton. Als der Körper fertig war wollte er ihm die Seele einpflanzen. Die Seele weigerte sich aber. Sie wollte nicht im Körper beengt sein. Sie wollte die Freiheit und Weite genießen. Die Seele liebte Musik. Um diese aber besser zu hören schlüpfte sie dann doch in den menschlichen Körper um mit Hilfe des Ohrs die Musik besser zu hören. Und in diesem Körper richtet sie nun Gutes und Schlechtes an.

Egoismus – das ist doch negativ besetzt. Der Philosoph Ludwig Feuerbach ordnet den Egoisten Attribute wie „böse“, „unmenschlich“ und „herzlos“ zu. Egoisten würden mit anderen Menschen nur schwer zusammenleben können.

Was ist negativ? Was ist positiv?

Hermann Hesse macht in seinem Roman „Demian“ Kain, der seinen Bruder Abel erschlagen hatte, zum Auserwählten. Er schafft einen eigenen Gott und nennt ihn „Abraxas“. Dieser Gott unterscheidet nicht zwischen Gut und Böse.

Gibt es auch einen gesunden Egoismus? Er fällt unter Selbstliebe; eine Eigenschaft, die ebenso notwendig ist, denn vom „Ich“ finden wir zum „Du“, also zum Akzeptieren und Miteinander agieren.

Solange die Menschen Dinge in limitierter Anzahl verfügbar hatten, waren sie gewohnt zu teilen. In einer Zeit des Überflusses in entwickelten Märkten, die sich aus Käufern orientieren, geht das Teilen zunehmend verloren. Niemand würde auf die Idee kommen sein Mobiltelefon mit jemandem zu teilen. Jeder hat ein eigenes Auto. Selbst wenn eines der Familienmitglieder sein Fahrzeug zum Service bringen muss ist es in vielen Familien schwierig ein Familienmitglied zum mitfahren zu finden. Man will nicht teilen. Eine Generation vorher konnte dasselbe Phänomen bei Fahrrädern festgestellt werden. Ein Fahrrad borgte man nicht gerne her.

Die Moral ändert sich aber auch im Laufe eines Lebens.

  • In der Jugendzeit wird der Mensch stärker von egozentrischem Verhalten geprägt. Es geht um das eigene Überleben.
  • In einer zweiten Stufe kommt das Verantwortungsgefühl für andere.
  • Dem folgt eine Phase, in der das Wohlergehen des anderen vor dem des eigenen Befindens gereiht wird.
  • Erst in der letzten Stufe entsteht ein Gleichgewicht zwischen dem Ich und dem Du.

Schon das Kleinkind muss sich behaupten und durchsetzen und Egoismus anwenden. Der Philosoph C. G. Jung nannte es „Der Vogel kämpft sich aus dem Ei“. Von der Geburt bis zum Tod muss er sich behaupten und seine Kraft einsetzen um bestehen zu können.

Die katholische Kirche sagt „Liebe Deinen Nächsten“. Das ist ein hohes Ziel. Der Mensch liebt sich erst einmal selbst. „Nichts vermag der Mensch so zu lieben wie sich selbst. Nichts vermag der Mensch so zu fürchten wie sich selbst.“ So entstand zugleich mit den anderen Mythologien, Geboten und Religionen des primitiven Menschen auch jenes seltsame Übertragungs- und Scheinsystem, nach welchem die Liebe des einzelnen zu sich selber, auf welcher das Leben ruht, dem Menschen für verboten galt und verheimlicht, verborgen, maskiert werden musste. Einen anderen zu lieben galt für besser, für sittlicher, für edler, als sich selbst zu lieben. Und da die Eigenliebe nun doch einmal der Untrieb war und die Nächstenliebe neben ihr niemals recht gedeihen konnte, erfand man sich eine maskierte, erhöhte, stilisierte Selbstliebe, in Form einer Art von Nächstenliebe auf Gegenseitigkeit.“

Mehr zu besitzen als die anderen war schon immer ein Ziel. Noch heute sind in Bologna die Reste von Geschlechtertürmen zu sehen, die einst das Ansehen der herrschenden Familienclans zum Ausdruck brachten. Es galt eine einfache Regel: Je höher der Turm, desto höher das Prestige. Ließ sich eine der Familien etwas zuschulden kommen, so konnte der Magistrat eine Kürzung des Turmes festsetzen, deren Ausmaß von der Schwere des Vergehens abhing. Die Türme waren nur noch eine besonders aufwendige Darstellungsweise für Rangverhältnisse; sie übersetzten soziale Abstufungen in ein Gefälle von Höhenmaßen.“

In der heutigen Zeit hat der Privatbesitz zugenommen und die Mittelschichtgesellschaft ist größer geworden. Beides stellt einen Nährboden für zunehmenden Egoismus dar.

Dieser Typ des modernen Egoismus wird symbolisiert durch den „Yuppie“. Für den Yuppie dominieren Leistung und wirtschaftlicher Erfolg. Zwischenmenschliche Beziehungen treten in den Hintergrund. Der typische Yuppie ist Single und unterhält Partnerschaften auf Distanz.

2 Sport

Gesundheit beginnt in der wirtschaftlich entwickelten Welt schon im vorsorgenden Bereich. Menschen investieren Geld, um gar nicht zu erkranken. Sie betreiben aber auch Sport, um sich jung und gesund zu erhalten.

Es beginnt bereits bei der Konsumation von Sport. Er wird uns im Fernsehen und im Hörfunk in konzentrierter Form geboten. Man muss den Sport an sich nicht mehr erleben. Der Zuschauer kann Zeit sparen. Es werden ihm nur die Höhepunkte gezeigt. Im Fußball sind das in wenigen Sekunden alle Tore. Es ist nicht notwendig 90 Minuten zu schauen. Der Regisseur der Sportsendung liefert ihm nur die Torhöhepunkte.

Ähnlich ist es beim Ski fahren: die besten 10 Fahrer werden in der Sendung eingeblendet und der Rest, die schlechteren Sportler werden nicht mehr konsumiert. Ein 2003 eingeführtes neues FIFA Reglement bewies dies. Die besten 30 starteten im Slalom in umgekehrter Reihenfolge. Das Ergebnis waren niedrige Einschaltquoten und „fades“ Programm.

Der Mensch ist immer weniger bereit sich in ein Team einzugliedern. Sportarten, bei denen er alleine mit sich beschäftigt ist nehmen zu. Auch ist er weniger bereit sich in einen Verein einzugliedern. Zwischen 1950 und 1990 stieg die Anzahl der Vereine in Österreich von 4.000 auf 14.000. Im Jahr 2000 waren es nur mehr 12.000. Dafür gibt es immer mehr Privatunternehmen wie Fitnessstudios, wo jeder kommen und gehen kann, wann er will. Vereine sind etwas soziales, geselliges, während die Fitnessstudios wieder dem vernetzten Egoisten zu Gute kommen.

Das System der Vereine und vor allem der Dachverbände war einzigartig. Diese Entwicklung kam aus den USA und Großbritannien, wo der Sport über den Bildungsbereich institutionalisiert wurde. Ebenfalls vom Bildungsministerium gefördert entstanden in Zentraleuropa Vereine.

Das Engagement in sportlichen Vereinen hängt mit den familiären Bindungen zusammen. Wenn Eltern in Funktionen aktiv waren übernehmen es auch die Kinder.

Der typisch moderne Sportmensch ist der „Fitness-Studio-Mensch“. Er ist ein klassischer Narzist und trennt sich immer stärker von sich selbst.

Der Sport ist auch ein Instrument um das menschliche Leben zu verlängern. Menschen betreiben Sport, weil sie sich davon mehr Lebensjahre und jüngeres Aussehen erwarten.

Aber auch der Spitzensportler versucht sein „Sportleben“, also seinen Einsatz als Sportler zu verlängern. Daneben will er durch Manipulationen seine Werte verbessern, um immer weiter, schneller, höher zu kommen. Doping ist eine Möglichkeit. Aber auch im legalen Bereich versucht man das Training optimal zu gestalten. Pulsuhren messen die ideale Herzfrequenz. Laktattests zeigen die bestmögliche Sauerstoffaufnahme. Alles Manipulationen, um an die Grenzen der Leistungsfähigkeit zu gehen.

In Berlin haben die Jogger haben im Jahr 2002 um 300.000 zugenommen. Laufevents wie der Berlin-Marathon zählte 2002 40.000 Teilnehmer, was seit 1997 einer Verdopplung entspricht.

Sport und Gesundheit hängen eng zusammen. Menschen machen in der technisierten Welt weniger Bewegung. Zum Ausgleich der fehlenden körperlichen Belastung wird der Körper in der Freizeit, beim Sport gefordert. Selbst traditionell körperlich anspruchsvolle Berufe wie der des Bauern oder Stahlarbeiters bringt durch maschinelle Unterstützung – also durch Robotereinsatz – weniger körperliche Belastung. Auch der Bauer muss zum Ausgleich seinen Körper trainieren.

Auch sind körperlich anstrengende Arbeiten gefragt. Der Vorstandsdirektor arbeitet zum Wochenende beim Bauern und mistet ihm den Stall händisch aus. Er sucht die körperliche Herausforderung und Belastung.

Sport ersetzt, was früher der Beruf geboten oder gefordert hat. Der Hintergedanke ist die Lebensverlängerung. Ein gesunder und trainierter Körper erlaubt ein längeres Leben. Ein sportlicher Körper wirkt jünger und das wollen alle sein; Sport als Jungbrunnen...
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Und Orwell hatte doch recht – Warum Palladium und TCPA so gefährlich sind

Christoph F.-J. Goetz
Leiter Telemedizin/EDV in der Arztpraxis
Kassenärztliche Vereinigung Bayern


Auf leisen Sohlen schleicht die neue Computerrevolution heran. In einer von Terror gebeutelten Welt machen sich ernsthafte Anwender so ihre Gedanken über die Gefahren im World Wide Web, über den Schutz eigener Rechnersysteme und über die grundsätzliche Zuverlässigkeit jener Technologie, der die ganze Welt ihr gesamtes Wissen, ihre vollständige Kommunikation, ja ihren wirtschaftlichen Lebensnerv zunehmend anvertraut.

Führte die Vergangenheit noch Kriege über Land und Besitz, gegen Menschen und Meinungen so dreht sich heute immer mehr um die Kontrolle von Information. Diese Entwicklung hat das Potenzial, sich zu einer Art neuzeitlichem Totalitarismus auszuwachsen – und keiner will es kommen gesehen haben.

Die neue Heilslehre:

Die weltweit bekannte Raumausstatterin, die Firma Klein & Weich, stellt vor den Häusern aller ihrer Kunden automatisch einen eigenen Wachmann auf, sobald man dort Möbel kauft. Dieser kontrolliert jeden der das Haus betreten will an der Türe und hält so Unbefugte fern. Noch besser, er schaut sogar in alle Tüten und Beutel und sichert so die Bewohner vor unliebsamen, potenziell gefährlichen Mitbringseln.

Zunächst verbreitet dieses Bild ein wohliges Gefühl der Sicherheit. Warm und behütet kann es sich nun jeder in seiner eigenen Behausung gemütlich machen. Doch irgendwann, langsam aus dem Unterbewusstsein, beginnen Zweifel an diesem bukolischen Bild zu nagen. Wurde nicht allzu leichtfertig, allzu viel aufgegeben?

Während Virenangriffe, untergeschobene Fremdprogramme und andere zweifelhafte Errungenschaften der elektronischen Welt bisher erträglich selten bezifferbare Verluste verursachten, so ist zwischenzeitlich der Finanzeinsatz, eigentlich das ganze bedrohte Kapital so immens, dass selbst einfache Gemüter sich ihre Gedanken machen. Das gesamte Schadenspotenzial lässt selbst abgebrühte Realisten grübeln. Daher will jeder sich, seinen Rechner, sein Wissen schützen. Ein Trend, den die Software- und Computerindustrie gerne bedienen will und muss.

In bemerkenswerter Synchronizität lässt sich eine weitere Strömung der Zeit erkennen. Viele Menschen sind jetzt anscheinend bereit, ihr kreatives Schaffen neuzeitlichen Medienkonzernen in den Rachen zu werfen. Damit wollen sie Urheberechtsschutzprobleme im Elektronikzeitalter vordergründig lösen, statt ihr eigenes Gedankengut selbst zu vertreten. Dabei vergessen sie, Wissen ist Macht und vor allzu viel Macht in der Hand eines immer größer werdenden Bruders haben schon die alten weisen Denker gewarnt.

Die Fakten sind leider eckig und spröde. Doch gerade deswegen sollte sich jeder seine eigene Meinung bilden. Die Geschichte geht so:

  • „Palladium“ (benannt nach einem katalytischen Metall der Platingruppe) ist eine Software, die Microsoft in alle ihre kommenden Windows-Versionen integrieren will. Dort verankert, teilt Palladium künftig die Anwendungen in zwei Klassen auf: Standard oder sicher. Nur die „sicheren“ Programme erhalten direkten Zugriff auf den ganzen Rechner. Da die Bezeichnung Palladium durch Kontroversen und diverse Sicherheitslücken inzwischen „Flecken bekommen hat“, prägte das Unternehmen aus Redmont kürzlich das längere und noch undeutlichere Begriffsungetüm „Next Generation Secure Computing Base“ (NGSCB, „Sichere Rechnerbasis der nächsten Generation“). Die Microsoft- Techniker haben zur Umsetzung dieser Konzepte eine Software-Maschine mit dem Namen Nexus programmiert, die künftig im Herz jedes Betriebssystems regieren soll.

Der privilegierte Kern kommender Windows-Betriebssysteme soll dann auch noch in der Hardware des Computers durch einen auf dem Motherboard integrierten Chip fest verankert werden, der jedem Rechner seine eigene unverwechselbare Identität verleiht.

  • Der neue Anker setzt dabei auf der „Trusted Computer Platform Alliance“ (TCPA, Allianz für vertrauenswürdige Computerplattformen) auf, einer vom Chip-Hersteller Intel und weiteren Initiativträgern geplanten speziellen Erweiterung des Prozessorkerns. Hier werden neue Sicherheitsfunktionen, privilegierte Befehle und Speicherbereiche fest im Silizium „verdrahtet“, natürlich zusammen mit einer weltweit eindeutigen Seriennummer. Diese wird integriert in eine Signatur, die auf der Hardware des Rechners basiert und jede Konfigurationsänderung sofort erkennt. Auch in dieser Entwicklung blieben Dissonanzen nicht aus. Trotz ihrer Mitbegründerschaft an TCPA will Intel nun einen Schritt weiter gehen und forciert eine eigene Lösung, die „ein wenig“ besser ist unter der Bezeichnung „LaGrande“.

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BavariaNet – XML-basierte elektronische Patienten-Fallakte
BavariaNet – XML-basierte elektronische Patienten-Fallakte zur Optimierung des Internet-gebundenen telemedizinischen Transfers im Rahmen des elektronischen Dokumentenaustausches

M. T. J. Mohr, D. Graf, H. Nösekabel, D. Gürdal, M. Nerlich

In Zeiten rascher politischer Veränderungen, die auch vor dem Gesundheitssystem eines Staates nicht mehr Halt machen, ist es wichtig, Informationen schnell und komplikationslos überall dort präsent zu haben, wo sie gebraucht werden. Langwierige und umständliche Organisationsabläufe, die sich mit der Informationsbeschaffung beschäftigen, sollen der Vergangenheit angehören.

Aber nicht nur die ubiquitär verfügbare Information, sondern auch die Möglichkeit zur Vermeidung unnötiger, kostenaufwändiger und für den Betroffenen häufig physisch und psychisch belastender Transporte von einem Krankenhaus zu einem anderen stehen dabei neben ökonomischen Erwägungen allgemeiner Art im Vordergrund.

Durch die positiven, weltweiten Erfahrungen der vergangenen Dekade ist es klar geworden, dass telemedizinische Dienstleistungen ein wichtiges Instrument für eben diese Organisationsvorteile darstellen.

Waren bis vor einigen Jahren noch Videokonferenz-Systeme im Mittelpunkt telemedizinischen Interesses gestanden, so hat sich gerade in den letzten zwei Jahren eine deutliche Verschiebung zugunsten einfach handhabbarer, konfigurations- und pflegearmer, kostengünstiger und technologisch aktueller Applikationen ergeben.

Die Client-Server-Client- basierte Lösung des BavariaNet Client (BNC) & Server (BNS) ist ein derartiges Beispiel. Mit dieser Applikation ist es möglich, gesichert durch virtuelle private Netzwerke (VPN) im telemedizinischen Routinebetrieb auf der Basis einer echten elektronischen Patienten-Fallakte Internet-gestützte Telekonsultationen durchzuführen. Darüber hinaus können nicht nur Dokumente für diese Form der ärztlichen Zweitmeinungseinholung, sondern prinzipiell beliebige Dokumente transferiert werden. War früher ISDN noch das kommunikative Maß aller Dinge, so sind es mittlerweile DSL oder Netzwerk-Anbindungen geworden. Dem trägt auch das vorliegende Konzept Rechnung.

Aber nicht nur technologische Fortschritte sind in diesem System integriert, sondern auch und insbesondere eine Abbildung des klassischen medizinischen Workflows von Anamnese, Diagnostik und Therapie sowie Nachbehandlung, so dass diese Software eine echte „medizinische“ Software-Lösung darstellt.


Einleitung

Telekonsultationen waren in der vergangenen Dekade fast ausschließlich telephonisch und über Video-Konferenzen durchgeführt worden. Die unzureichende Zuverlässigkeit letztgenannter Technologie war Anlass, ein neues System zu konzipieren, welches die bisherigen Fehler und Schwerfälligkeiten so weit wie möglich vermeiden und eine deutlich einfachere Handhabung besitzen sollte.

Zu diesem Zweck wurde die Client- Server-Lösung BavariaNet Client (BNC) & Server (BNS) geschaffen. BavariaNet ist eine Software-Lösung, die folgende Kriterien und Schwerpunkte besitzt:

  • prinzipielle Betriebssystemunabhängigkeit
  • Benutzerfreundlichkeit im Umgang
  • graphische Benutzeroberfläche (GUI)
  • Wartungsarmut
  • geringer Supportaufwand
  • einfachste Installation auf allen unterstützten Betriebssystemen
  • Inkorporation einer eigens geschaffenen elektronischen Patientenakte (EPA) für telemedizinische Zwecke
  • XML (eXtensible Markup Language) als Standard strukturierter Dokumentation
  • Inkorporation der medizinischen Dokumentationsstandards HL7 (Health Level 7), CDA (Clinical Document Architecture) und SCIPHOX (Standardization of Communication between Information Systems in Physician’s Offices and Hospitals using XML)
  • Aufbau einer Telekommunikation über das Internet
  • Integration aller relevanten Datenschutz- Maßnahmen und -Richtlinien
  • Abbildung des klassischen medizinischen Diagnostik- und Therapie- Workflows
  • elektronischer Arztbrief, elektronisches Rezept, elektronische Ein- und Überweisung
  • modularer Ausbau für Spezialanwendungen (z.B. Onkologie)


BavariaNet wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen im Rahmen der High Tech Offensive Zukunft Bayern (HTO) unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr. M. Nerlich, Leiter der Abteilung für Unfallchirurgie des Klinikums der Universität Regensburg gefördert.

BavariaNet – Technische Beschreibung

BavariaNet besteht aus generischen Perl-Scripten, die neben ihrer Existenz als Interpreter-abhängige Scripte einer echten Kompilation (stand-alone EXE-Datei) unterworfen wurden. Die Entscheidung zugunsten von Perl als Programmiersprache zur Implementation von BavariaNet im Gegensatz zu beispielsweise C++ oder Java wurde aufgrund der schnellen Runtime-Geschwindigkeit, des niedrigen Speicherbedarfs sowie der Möglichkeit, mit einfachen Mitteln eine Benutzeroberfläche und ein Kommandozeilen-basiertes Tool zu generieren, getroffen.

BavariaNet ist auf allen Betriebssystemen lauffähig, auf denen Perl-Distributionen ab Version 5.6.x mit der graphischen Extension Perl/Tk installiert sind. Das Kommandozeilen-basierte Tool ist auf allen Betriebssystemen lauffähig, auf denen Perl-Distributionen ab Version 5.6.x auch ohne die Extension Perl/Tk installiert sind. Getestet wurde BavariaNet unter den Perl-Versionen 5.00x, 5.6.x und 5.8.x. Nach Erscheinen der neuen Perl-Version 6.x wird es eine entsprechende Adaptation dazu geben.

Folgende Betriebssysteme werden derzeit unterstützt:

  • Microsoft Windows© (ab 9x alle nachfolgenden Versionen)
  • Linux
  • OpenBSD
  • NetBSD
  • FreeBSD
  • Solaris
  • AIX
  • HP-UX
  • Andere UNIX-Derivate (auf Anfrage)
  • Mac OS X© (nicht aber Mac OS 9 und darunter)


Unter Microsoft Windows© wie unter Linux gibt es kompilierte Programme (Stand-Alone-Programme), die nicht auf die Verwendung einer eigens installierten Perl-Distribution angewiesen sind. Hierfür gelten jedoch die im Folgenden beschriebenen „minimalen Installationsvoraussetzungen“.

Prinzipiell sind alle Prozessoren in der Lage, BavariaNet erfolgreich laufen zu lassen. Natürlich gilt, dass in Relation zu steigender Prozessorleistung auch die Laufzeiteffizienz und Geschwindigkeit von BavariaNet besser wird, obwohl die Programme keine rechenintensiven Prozesse enthalten.

Da graphische Betriebssystem-Oberflächen (Microsoft Windows©, X-Server, Mac OS X©) für die Ausführung von BavariaNet unterstützt werden, richtet sich die minimale Konfigurationsvoraussetzung für den Betrieb von BavariaNet nach den allgemeinen Voraussetzungen für diese Betriebssysteme.

Folgende Hard- und Software-Konfigurationen werden als optimale Installations- und Betriebsvoraussetzungen empfohlen: ...

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