Clearinghouse – Teleradiologie und Datenschutz |
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Michael Spitzer, Frank Ückert
Einleitung
Das Internet und speziell das World Wide Web (WWW), als moderne elektronische Kommunikationstechnologien mit kontinuierlich steigender Leistungsfähigkeit, eröffnen der Medizin neue Möglichkeiten der Kooperation, der intensivierten Diagnostik und Behandlung auch über die Grenzen einer einzelnen Klinik oder eines Landes hinaus. Diese neuen Technologien ermöglichen durch ortsunabhängige Rekrutierung von Expertenwissen die Bildung von geographisch verteilten, jedoch effizienten, medizinischen Netzen. Ohne die unterstützende Wirkung durch zentralisierte Anwendungssysteme, welche auf solch modernen Kommunikations-und Webtechnologien aufbauen, wären solche Forschungs- , Diagnose- oder Behandlungsnetzwerke nicht oder nur schwer realisierbar.
Multizentrische Therapie-Optimierungsstudien stellen prinzipbedingt hohe logistische Anforderungen in Bezug auf den Austausch von Bildmaterial für klinische und wissenschaftliche Zwecke. Der traditionelle Versand von Röntgen- und Probenbildern via Briefpost oder Kurier an Referenzzentren birgt neben unvermeidbaren zeitlichen Verzögerungen auch das Risiko des unwiederbringlichen Verlusts von Originalmaterialien. Der digitale Austausch von Daten im Rahmen telemedizinischer Anwendungen bietet hier, neben Aspekten wie zentralisierter Datensicherung und Revisionssicherheit, große Potentiale bezüglich hoher gleich- zeitiger Verfügbarkeit klinischer und wissenschaftlicher Daten in allen beteiligten Einrichtungen.
In diesem stetig wachsenden telemedizinischen Zweig unterstützt die Teleradiologieplattform Clearinghouse als geeignetes Softwarewerkzeug den sicheren Austausch von digitalen medizinischen Bilddaten und Dokumenten über das Internet. Das System kann als ein auf digitale Bilddaten spezialisiertes Dokumentenmanagement-System angesehen werden, mit einem auf die im medizinischen Umfeld gegebenen Anforderungen erweiterten Funktionsumfang. So unterstützt die Clearinghouse-Plattform zum Beispiel DICOM-Netzwerkkommunikation ([1 ], [2 ]) zu entfernten Empfangsknoten und die Umwandlung medizinischer in webkompatible Bildformate. Die gestiegenen Anforderungen im Bereich des Datenschutzes erfüllt das Clearinghouse durch eine an webbasierte Systeme angepasste Umsetzung des generischen Datenschutzkonzeptes A der Telematikplattform für medizinische Forschungsnetze (TMF) ([3 ], [4 ]). Die geringen technischen Anforderungen für den Nutzer und die Bereitstellung sämtlicher Funktionalitäten der zentralen Plattform über einen Standard-Webbrowser garantieren einen kostengünstigen, ortsunabhängigen und hochverfügbaren Einsatz.
Die Realisierung in Form eines zentralen Bilddaten-Clearinghouse stellt eine datenschutzgerechte Lösung maximaler Flexibilität dar, mit dem Ziel der Optimierung von Zeitabläufen und Kosten bei traditionellem Versand von Dokumenten und Röntgenaufnahmen. Gleichzeitig ermöglicht die Plattform eine weitergehende, anonymisierte oder pseudonymisierte, Nutzung der innerhalb von Studien gesammelten Bilddaten in Forschung und Lehre...
Dokumentinformationen zum Volltext-Download Titel: | Clearinghouse – Teleradiologie und Datenschutz | Artikel ist erschienen in: | Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2008
| Kontakt/Autor(en): | Dr.rer.nat.Michael Spitzer Prof.Dr.med.Frank Ückert Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik Universitätsklinikum Münster Domagkstrasse 11 48149 Münster Tel.:+49 (0)2 51 /83 -5 25 56 Fax.:+49 (0)2 51 /83 -5 82 19
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