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Gesundheitskarte – Akzeptanz driftet auseinander PDF E-Mail

Gesundheitskarte – Akzeptanz driftet auseinander

Roland Trill
Fachhochschule Flensburg


Einführung

Nachdem sich die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte – aus für neutrale Beobachter nicht mehr nachvollziehbaren Gründen – um wenigstens zwei Jahre verzögert wird, bekommen Akzeptanzaspekte bei Bürgern und Leistungserbringern zunehmende Relevanz.

Die einzige Region, die mit Ergebnissen hinsichtlich von Akzeptanz auf der Basis von „gelebten“ Prozessen aufwarten kann, ist die Pilotregion Flensburg.

An dieser Stelle sollen die Ergebnisse der Befragung aus dem Zeitraum „Januar/ Februar 2006 “vorgestellt werden. Die Evaluation wurde von der Fachhochschule Flensburg durchgeführt. Ein – nicht repräsentativer – Vergleich mit Ergebnissen aus dem Januar 2005 wird möglich.


Die Infrastruktur Flensburg

In Flensburg sind an der Erprobung der Gesundheitskarte (und der Health Professional Card) folgende Patienten, Leistungsanbieter und Kostenträger beteiligt:

• 1.090 Patienten
• 52 Ärzte in 34 Praxen
• 2 Krankenhäuser
• Alle großen Kostenträger (z.B. AOK, DAK, GEK, IKK, TK)

Erste Gesundheitskarten wurden 2004 ausgegeben, das eRezept wurde im August 2004 in der Praxis erprobt.

Das Praxisinformationssystem mit dem höchsten Integrationsgrad ist das von MEDISOFT, Kiel.


Befragung 2006

An der Befragung 2006 nahmen 1.090 Patienten und 41 Ärzte teil. Die Rücklaufquoten betrugen jeweils 49 % bei Patienten und niedergelassenen Ärzten.

Für die Befragung der Patienten wurde ein 12 Fragen umfassender Fragebogen verwandt. Der Fragebogen für Ärzte beinhaltete 9 Fragen.

Ein wichtiges Ziel der Befragung, insbesondere aus Sicht der Kostenträger, war der Ausgabeprozess der Karten, hier u.a. die Verfügbarkeit der für die Karte erforderlichen Bilder.


Akzeptanz von Patienten

Die Erwartungen der Patienten richten sich gegenwärtig zunächst auf die Versorgung im Notfall. Insgesamt 75,33 % der Patienten äußerten diese Erwartung. Nicht unerheblich scheinen auch 55,70 % der Befragten zu sein, die bessere Informa- tionen über ihren Gesundheitszustand erwarten. Hieraus dürfte ablesbar sein, dass der Patient schon erwartet, dass er selber Zugriff auf die Daten der Karte erhält.

Der Wunsch über die Inhalte Bescheid zu wissen und diese geschützt zu sehen, äußert sich wie folgt:

Ich erwarte Schutz vor
Missbrauch der Daten
68,6 %
Ich erwarte mehr
Transparenz über die
gespeicherten Daten
31,03 %



Negativ könnten sich diese Erwartungen auf die Akzeptanz auswirken, wenn den Patienten offensichtlich wird, dass die für sie zentrale Anwendung nicht vor 2008 (bei optimistischer Schätzung)in der Fläche angeboten werden wird.

Verknüpft sind diese Erwartungen mit einem überraschender Weise guten Informationsstand. Ca. 70 % der Patienten fühlen sich sehr gut oder gut informiert, wobei der Kostenträger (fast 75 %) als primäre Informationsquelle genannt wird. Der Arzt spielt in diesem Zusammenhang eine vergleichsweise unbedeutende Rolle (8,79 %).

Eine umfassende und offene Information der Bevölkerung scheint dringend geboten, soll nicht der Unmut in der Praxis des niedergelassenen Arztes auflaufen.

Gegenüber 2005 ergeben sich hinsichtlich der Erwartungen der Patienten nur unwesentliche Veränderungen (2005 bei kleinerer Grundgesamtheit: 73,02 % nannten den Nutzen im Notfall an exponierter Stelle). ...

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Titel:
Gesundheitskarte – Akzeptanz driftet auseinander
Artikel ist erschienen in:
Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2007
Kontakt/Autor(en):Roland Trill Fachhochschule Flensburg

Seitenzahl:
2
Sonstiges:

keine Abb.

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