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Anforderungen an Informationssysteme in der Herzchirurgie PDF E-Mail

Anforderungen an Informationssysteme in der Herzchirurgie

Bernd Schütze
Klinik für Thorax-und Kardiovaskuläre Chirurgie, Westdeutsches Herzzentrum Essen,
Universitätsklinikum Essen


1 Zusammenfassung

Es gibt in Deutschland 77 herzchirurgische Kliniken, welche trotz aller Unterschiede gemeinsame Anforderungen an telemedizinische Anwendungen und damit auch an die eingesetzten Informationssysteme stellen.

Zur Erfüllung der Anforderungen der gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätssicherung muss jede herzchirurgische Klinik die Patientendaten von ausgewählten Behandlungen anonymisiert an die Bundesgeschäftsstelle Qualitätssicherung gGmbH übermitteln. Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie erhebt jährlich gesamtdeutsche Daten für herzchirurgische Operationen. An dieser Datenerhebung nehmen alle deutschen herzchirurgischen Kliniken in Form einer Selbstverpflichtung teil. Unterstützung bei der Datenerhebung bzw. telemedizinische Datenübermittlung durch Hersteller von medizinischen Informationssystemen ist bisher nur in einem geringen Umfang gegeben.

Die telemedizinische Übermittlung von DICOM- und Nicht-DICOM-Daten ist heute technisch kein Problem mehr. Da bei den verschiedenen Kooperationspartnern in der Herzchirurgie verschiedene Informationssysteme im Einsatz sind, sind nur Hersteller übergreifende Kommunikationsstandards einsetzbar. Da das DIMDI Anwendungen zur telemedizinischen Übertragung von Röntgenuntersuchungen als Medizinprodukt der Klasse 1 spezifiziert, sollte die eingesetzte telemedizinsche Software eine entsprechende Klassifizierung nachweisen.

Bei Herz-und Lungentransplantationen ist eine enge Absprache zwischen dem Koordinierungszentrum für Transplantationen (in der Regel Eurotransplant oder die Deutsche Stiftung Organtransplantation), der Klinik, in welcher der Spender behandelt wird, und der Klinik, die den Empfänger betreut, notwendig. Eine direkte Übergabe von Patientendaten aus einem Klinik eigenem Informationssystem an das Koordinierungszentrum würde die Arbeit zwar deutlich vereinfachen und ist technisch möglich, wird bisher von den Herstellern medizinischer Informationssysteme jedoch nicht angeboten.

Bei der Integrierten Versorgung werden Diagnose- und Patientendaten gemeinsam gepflegt und aktualisiert. Das erspart Doppeluntersuchungen oder unnötig belastende Verfahren. Damit die Koordination und die Kooperation von Akteuren der medizinischen Versorgung vor Ort gelingen kann, müssen Kenntnisse und Möglichkeiten der unterschiedlichen Sparten des Medizinbetriebes zusammengeführt werden. Hierzu sind einerseits Vertragsabsprachen und Regeln notwendig, andererseits ist der Datenaustausch zwischen den verschiedenen Informationssystemen der unterschiedlichen Akteure unumgänglich.


2 Einleitung

Es gibt in Deutschland 77 herzchirurgische Kliniken, welche trotz aller Unterschiede gemeinsame Anforderungen an Informationssysteme stellen. Ausgehend von den Ansprüchen einer „Klinik in der Klinik“ werden die speziellen Anforderungen der Herzchirurgie an die integrierte Versorgung dargestellt.

Das herzchirurgische Zentrum des Universitätsklinikums Essen bietet das gesamte Spektrum zur kardiochirurgischen Versorgung von Patienten an. Die Anforderungen des medizinischen Personals, d.h. von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der ärztlichen wie pflegerischen Versorgung wie auch der administrativen und technischen Unterstützung des ärztlichen Handelns, werden in den verschiedenen Phasen der Versorgung (Aufnahme in der herzchirurgischen Klinik, präoperative Betreuung, Operation, intensivmedizinische Betreuung, postoperative Betreuung, Verlegung aus der herzchirurgischen Klinik bzw. ggf. Entlassung aus dem Universitätsklinikum) in Bezug auf die Besonderheiten der Herzchirurgie untersucht und dargestellt.


3 Anforderungen an die Informationssysteme

Eine kardiochirurgische Klinik ist vom Arbeitsablauf her betrachtet eine eigenständige Klinik:der Workflow reicht von der Patientenaufnahme bis zur Entlassung und bietet dabei das ganze Spektrum von zu betrachtenden Sonderfällen wie Notaufnahme, ambulante Betreuung, Qualitätssicherung usw. D.h. die grundlegenden Anforderungen an ein Informationssystem entsprechen in einer universitären Abteilung für Herzchirurgie denen eines kleineren Krankenhauses.

Es kommen jedoch einige Bereiche hinzu, die nur in der Herzchirurgie zu finden sind, und die entsprechend von den Informationssystemen abzubilden sind. ...

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Titel:
Anforderungen an Informationssysteme in der Herzchirurgie
Artikel ist erschienen in:
Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2007
Kontakt/Autor(en):Bernd Schütze
Klinik für Thorax-und Kardiovaskuläre Chirurgie, Westdeutsches Herzzentrum Essen,
Universitätsklinikum Essen
Seitenzahl:
Sonstiges:

7 Abb., 1 Tabelle    

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