eLearning im Medizinstudium – Herausforderung für die medizinischen Fakultäten
Kathrin Hamann, Cornelia Reinwarth
Einführung
Bereits seit Ende der 80er Jahre werden hohe Erwartungen an die multimedialen Angebote zur Verbesserung der medizinischen Lehre gestellt. Begeisterten zunächst die technischen Möglichkeiten, wurden viele der euphorischen Vorhersagen nicht erfüllt. Es wurde prophezeit, dass virtuelle Trainer die Dozenten verdrängen, ebenso sollte das klassische Lehrbuch durch digitale Medien ersetzt werden. Herkömmliche Unterrichtsveranstaltungen werden Geschichte sein, stattdessen sollten die Studenten an Online-Kursen teilnehmen, bequem von zu Hause, zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Dabei wurden die Projekte zum Einsatz der neuen Medien in der Lehre sogar großzügig vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. In vielen Fällen entstanden Insellösungen, die für die Dauer der Förderung existierten, aber danach wie ungegossene Pflänzchen verkümmerten.
Dennoch bieten die Informations- und Kommunikationstechnologien im Prozess der Umstrukturierung der Lehre viele Chancen, die Qualität und Attraktivität des Medizinstudiums zu verbessern.
Die damit verbundenen Aufgaben, Hürden und Konsequenzen sollen in einem Überblick dargestellt werden. Welche Herausforderungen warten auf die medizinischen Fakultäten, um eLearning bzw. digitale Medien zu einem festen Bestandteil der Lehre zu etablieren und diese als Mittel zur Verbesserung der Qualität der Hochschullehre einzusetzen?
Die aktuelle Situation ist geprägt durch einen steigenden Kostendruck, während die Qualität der Lehre im internationalen Vergleich sehr niedrig und die Studentenzahlen hingegen sehr hoch sind (Ravens 2004). Das ungleiche Verhältnis Dozent – Student verschlechtert sich weiter, die Ressource Patient nimmt im Krankenhaus durch die Veränderungen im Gesundheitssystem stetig ab, und der Umfang des medizinischen Wissens wächst durch den Einfluss der Forschung exponential. Unter diesen Bedingungen wird auch die neue Approbationsordnung ohne große Wirkung bleiben (Ravens 2004).
Im Rahmen der strategischen Innovationsausrichtung der Hochschulen ist zur Stärkung der eigenen Wettbewerbsposition auch die Neuausrichtung der Strategien in der Lehre notwendig.
Neben der Organisation der Lehre, wird es notwendig, die Nutzung und Akzeptanz der angebotenen Kurse zu steigern. Dabei kommen die Fakultäten nicht um eine curriculare Einbindung von eLearning- Kursen, denn wie sich in der Vergangenheit zeigte (Beispiel Meducase, SymPOL) werden freiwillige Kursangebote nur von sehr wenigen Studenten genutzt.
Wichtige technische Voraussetzungen müssen geschaffen werden, wodurch wiederum zusätzliche Investition notwendig werden.
Die Qualitätssicherung der neu gestalteten Lehr-/Lernkultur ist ein weiterer bedeutender Punkt, damit die angebotene Lehre auf gleich bleibendem Niveau stattfindet.
Bei der Einführung von eLearning in die medizinische Hochschullehre sind folgende ineinander greifende und miteinander vernetzte Bereiche betroffen (Abbildung 1). ...
Dokumentinformationen zum Volltext-Download Titel: | eLearning im Medizinstudium – Herausforderung für die medizinischen Fakultäten | Artikel ist erschienen in: | Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2007
| Kontakt/Autor(en): | Kathrin Hamann, Cornelia Reinwarth | Seitenzahl: | 6 | Sonstiges: | 7 Abb. | Dateityp/ -größe: | PDF / 580 kB | Click&Buy-Preis in Euro: | 0,50 | Rechtlicher Hinweis: Ein Herunterladen des Dokuments ist ausschließlich zum persönlichen Gebrauch erlaubt. Jede Art der Weiterverbreitung oder Weiterverarbeitung ist untersagt.
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