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Daten- und Beweissicherheit bei der elektronischen Kommunikation und Archivierung von Patientendaten PDF E-Mail

Daten- und Beweissicherheit bei der elektronischen Kommunikation und Archivierung von Patientendaten im Gesundheitswesen

Paul Schmücker, Hochschule Mannheim


Eine sorgfältige Dokumentation und eine ordnungsgemäße Archivierung sind in jedem Krankenhaus und jeder Arztpraxis für die Bereitstellung von Informationen zur Patientenbehandlung und -betreuung, zur Erfüllung gesetzlicher Auflagen, zur Abrechnung und Kostenanalyse, für statistische Auswertungen, zur Qualitätssicherung und für die medizinische Forschung unerlässlich [1]. Die klinische Archivierung ist durch immense Daten- und Dokumentenmengen sowie eine hohe Heterogenität des Archivguts gekennzeichnet [2]. Auf den Stationen eines Krankenhauses wird jährlich pro Bett aufeinander gelegt circa 1 laufender Meter an Papierdokumenten erzeugt. Am Universitätsklinikum Heidelberg fallen beispielsweise jährlich circa 6, 5 Millionen Seiten an neuen Dokumenten mit unterschiedlichen Formaten, Quellen, Datenarten, Dokumententypen etc. an. Ungefähr 12 %der klinischen Dokumente werden nach einer Studie in der Medizinischen Universitätsklinik und Poliklinik Heidelberg [3] an andere Einrichtungen des Gesundheitswesens weitergeleitet.

Bedingt durch die Heterogenität, das Archivvolumen und die Organisationsmängel, sind in der Regel Unzulänglichkeiten bei der konventionellen Archivierung und Kommunikation zu beobachten. Diese Situation wird den heutigen Ansprüchen der modernen Medizin und Informationsverarbeitung immer weniger gerecht. Daher werden rechnerunterstützte Lösungswege als neue Erfolg versprechende Ansätze erforderlich [4 ].


1 Aktuelle Situation bei der Archivierung

In Krankenhäusern und sonstigen Institutionen des Gesundheitswesens müssen folgende Arten von Dokumentationen archiviert werden:

  • Patientenunterlagen: Hierzu zählen alle patientenbezogenen Unterlagen wie Arztbriefe, Befunde, Bilder, Signale, Filme etc. einschließlich der Abrechnungsunterlagen.
  • Betriebsgebundene patientenunabhängige Verwaltungsunterlagen: Hierunter fallen Unterlagen aus Verwaltungsvorgängen der Finanzbuchhaltung, der Personalverwaltung etc.
  • Technische Unterlagen: Dies betrifft Dokumentationen zu Gebäuden, Anlagen etc.
  • Bürodokumente.
  • Forschungsunterlagen: Hierzu gehören die Unterlagen zu klinischen Studien sowie sonstigen medizinischen Forschungsdokumentationen.


Zunehmende logistische und organisatorische Probleme in der konventionellen Archivierung (Raummangel, hohe Sach- und Personalkosten, organisatorische Defizite) haben dazu geführt, elektronische Archivmedien als Lösung für all diese Schwierigkeiten zu betrachten. Begründet liegt dies vor allem in der berechtigten Hoffnung, dass in digitaler Form grundsätzlich mehr Informationen – bis hin zu ganzen Archiven – auf weniger Raum gespeichert und diese auch schneller als bisher krankenhausweit und -übergreifend bereitgestellt werden können. Ein weiterer Grund sind die stetig wachsenden Anforderungen an die klinische Dokumentation durch gesetzliche Vorgaben, Maßnahmen zur Qualitätssicherung und wachsende Arbeitsteilung. Daraus resultiert ein hoher Kommunikationsbedarf zwischen allen an der Patientenversorgung beteiligten Personengruppen. Hinzu kommt das Bestreben, die Abläufe in der eigenen Einrichtung transparenter zu gestalten.

Auf Basis der dargestellten Anforderungen ist zu beobachten, dass derzeit verstärkt

  • die rechnerunterstützte klinische Dokumentation in den Krankenhäusern und Arztpraxen ausgebaut wird,
  • rechnerunterstützte Bildarchivierungs- und Bildkommunikationssysteme (PACS –Picture Archiving and Communication Systems) in Krankenhäusern und radiologischen Praxen eingeführt werden,
  • digitale Archivierungssysteme in Krankenhäusern installiert werden,
  • die rechnerunterstützte Kommunikation in medizinischen Versorgungsregionen aufgebaut wird und
  • Elektronische Gesundheitsakten für den Bürger oder den Aufbau einer sektorenübergreifenden Kommunikation angeboten werden.


Während die klinische Dokumentation in Krankenhäusern teilweise einen Digitalisierungsgrad bis zu 50 %erreicht hat, kann die digitale Archivierung im Gesundheitswesen nach Einschätzung von Experten [5, 6 ] auf folgenden Stand verweisen:

  • Ungefähr 25 vollständig integrierte rechnerunterstützte Archivlösungen, d.h. sowohl bei der Dokumentation als auch der Archivierung wird schon weitestgehend „papierlos “ gearbeitet.
  • Ungefähr 300 „Teil-Lösungen “für die digitale Archivierung, ermöglicht entweder durch vermehrte digitale Online-Dokumentation und -Speicherung oder durch Dienstleistungsverfahren (Scannen oder gleichzeitiges Scannen und Mikroverfilmen von Papierdokumenten). Das Medium Papier wird aber noch überwiegend in diesen Lösungen genutzt.
  • Ungefähr 350 PACS-Lösungen unterschiedlicher Ausprägung in radiologischen Abteilungen und Praxen. Die genannte Anzahl umfasst ausschließlich diejenigen Lösungen, in welchen überwiegend auf die filmgestützte Dokumentation und Archivierung verzichtet wird.

Bisher findet man wenig Institutionen übergreifende Kommunikation (z.B. Chili- Projekte im Radiologiebereich, Pomerania- Projekt des Tumorzentrums Vorpommern, Telepathologie) sowie kaum Elektronische Gesundheitsakten und Einrichtungen übergreifende digitale Archive im routinemäßigen Einsatz vor. Erste Lösungen für Elektronische Gesundheitsakten wie z.B. die

  • Gesundheitsakte akte@online,
  • avetana-Gesundheitsakte,
  • LifeSensor,
  • careon-Gesundheitsakte oder
  • vita-X-Gesundheitsakte


sind als Produkte verfügbar. Mit der Elektronischen Gesundheitsakte sind bereits mehrere Projekte in Deutschland durchgeführt worden. Zu nennen sind z.B. das Projekt „Prosper “der Bundesknappschaft, die am Universitätsklinikum Münster entwickelte Software-Lösung „akte@online “, die Mammakarzinomakte in Nordrhein-Westfalen oder die vita-X- Gesundheitsakte in Trier.

Ein Outsourcing von digitalen Archiven bieten z.B. die Firmen Telepaxx und PERmed an. Bei den ersten Kunden dieser Firmen handelt es sich vorwiegend um mittelgroße und kleinere Krankenhäuser sowie Praxisverbünde.

Elektronische Gesundheitskarten werden noch nicht über das Stadium von Pilotinstallationen und Modellprojekten (z.B. Bochum-Essen, Flensburg, Trier) hinaus genutzt. Frühestens ab 2008 wird man flächendeckend mit der Einführung der Elektronischen Gesundheitskarte in Deutschland beginnen. Vorher werden in bereits ausgewählten Modellregionen (Bochum-Essen, Bremen, Flensburg, Heilbronn, Ingolstadt, Löbau-Zittau, Trier und Wolfsburg) Elektronische Gesundheitskarten eingeführt, auf denen die administrativen Daten gespeichert werden und mit denen zuerst das Elektronische Rezept realisiert wird. Die medizinische Dokumentation und Archivierung werden wahrscheinlich erst einige Jahre später folgen. ...

Dokumentinformationen zum Volltext-Download
 

Titel:
Daten- und Beweissicherheit bei der elektronischen Kommunikation und Archivierung von Patientendaten im Gesundheitswesen
Artikel ist erschienen in:
Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2007
Kontakt/Autor(en):Paul Schmücker, Hochschule Mannheim
Seitenzahl:
7
Sonstiges:

1 Abb.

Dateityp/ -größe: PDF / 377 kB 
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