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Deutschlands unfassendstes Werk zum Thema Telemedizin, E-Health und Telematik im Gesundheitswesen

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Telemedizinische Datenbank unterstützt Verteilung von Gewebetransplantaten PDF E-Mail

Telemedizinische Datenbank unterstützt Verteilung von Gewebetransplantaten

Frank Heydenreich (1), Michael Seemann (1), Martin Börgel (2), Frank-Peter Nitschke (2)

(1) dr. heydenreich GmbH, Greifswald
(2) DSO-G Gemeinnützige Gesellschaft für Gewebetransplantation, Hannover


Zur Unterstützung der Gewebetransplantation wurde von der DSO-G und der dr.heydenreich GmbH ein Dokumentationssystem für die Empfänger von Gewebetransplantaten entwickelt. Alle notwendigen Applikationen zur Abbildung der medizinischen, logistischen und betriebswirtschaftlichen Prozesse von der Patientenanmeldung bis zur Transplantation und der Nachsorge werden in der telemedizinischen Anwendung abgebildet. Grundlage dafür ist ein XML-Dokumentations-Framework, das wiederkehrende Basiskomponenten, die jedes Web-Dokumentationssystem benötigt, zur Verfügung stellt.


1 Transparente Strukturen im Gewebespendeprozess

Durch eine Gewebetransplantation wird vielen kranken Menschen die Chance auf Heilung gegeben. Dabei hat sich die moderne Transplantationsmedizin längst von einem experimentellen Verfahren zu einer sehr wirkungsvollen therapeutischen Routinemethode entwickelt. Heute können viele verschiedene Gewebearten transplantiert werden. So ist es z.B. möglich, die Bewegungsfähigkeit von Gehbehinderten durch die Verpflanzung von Knorpeln wiederherzustellen, offene Rücken von Neugeborenen zu heilen oder durch die Transplantation von Augenhornhäuten Menschen vor der Erblindung zu bewahren. Der Bedarf bei Hornhauttransplantationen wird in Deutschland auf 7.000 bis 8.000 pro Jahr geschätzt, bei Herz- und Gefäßtransplantationen auf jeweils 700 bis 800 [1]. Dem gegenüber stehen 3.500 Organtransplantationen im Jahr 2004. Erfahrungen aus den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass es möglich ist, den bundesweiten Bedarf an Gewebetransplantationen durch Spenden aus Deutschland zu decken. Dafür sind ein großes Engagement aller Beteiligten sowie eine gute Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Krankenhäusern und Vermittlern notwendig.

Anders als bei der Organtransplantation existiert für Gewebetransplantationen kein einheitlicher Standard. Teilbereiche der Entnahme, Aufbereitung und Bereitstellung von Gewebetransplantaten sind im Gegensatz zu soliden Organen nicht explizit geregelt. Daher haben sich lokal unterschiedliche Strukturen und Prozesse entwickelt. Die Aufbereitung, Lagerung und Verteilung von Gewebepräparaten wird von so genannten Gewebebanken durchgeführt. Es handelt sich um über hundert kleine Gewebebanken, meist innerhalb von Krankenhäusern. Eine zentrale Verteilung und Erfassung sowie einheitliche Qualitätsstandards werden durch diese dezentralen Strukturen erschwert. [2]

Um sicherzustellen, dass alle Patienten mit hochwertigen Gewebetransplantaten versorgt werden, bedarf es der Einführung transparenter Strukturen für den gesamten Bereich der Gewebespende sowie der Entwicklung und Einführung allgemeiner Qualitätsstandards. Dabei nimmt die Bedeutung verteilter medizinischer Dienste stetig zu.

Die DSO-G Gemeinnützige Gesellschaft für Gewebetransplantation wurde 1997 gegründet. Sie ist eine hundertprozentige Tochter der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO). Zu den Zielen der DSO-G gehört die bedarfsgerechte Versorgung der Patienten mit Gewebetransplantaten. Dazu koordiniert die DSO-G u.a. den gesamten Ablauf der Gewebespende sowie die Vermittlung und Bereitstellung der aufbereiteten Gewebe gemäß den Maßstäben des Transplantationsgesetzes – insbesondere gemäß den Kriterien Dringlichkeit, Erfolgsaussichten und Chancengleichheit. Voraussetzung dafür sind transparente Strukturen im gesamten Gewebespendeprozess. [3] Gewebebanken der DSO-G befinden sich in Hannover, Kiel und Würselen. Darüber hinaus arbeitet die Gesellschaft erfolgreich mit fünf Kooperationspartnern in Halle, Rostock, Greifswald, Berlin und Bad Oeynhausen zusammen.

Für die Verteilung von Gewebetransplantaten in Deutschland wurden bisher nur die Spendergewebe in einer Datenbank erfasst. Die Anmeldung der Patienten für eine Gewebetransplantation erfolgte konventionell per Papier, Fax oder Telefon. Mit den Daten einer Patientenanmeldung wurde manuell in der Gewebedatenbank recherchiert, ob ein geeignetes Transplantat zur Verfügung steht. Falls ja, wurde dies an das anfragende Transplantationszentrum vermittelt. Einen umfassenden Rechner gestützten Allokationsprozess gab es nicht, und die Kommunikation und Koordination zwischen den Transplantationszentren und den Koordinierungsstellen der DSO-G sowie die Dokumentation erfolgten ausschließlich mit konventionellen Mitteln. Damit war die Suche nach dem geeigneten Gewebe kompliziert und zeitaufwendig. ...

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Titel:
Telemedizinische Datenbank unterstützt Verteilung von Gewebetransplantaten
Artikel ist erschienen in:
Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2006
Kontakt/Autor(en):Frank Heydenreich (1), Michael Seemann (1), Martin Börgel (2), Frank-Peter Nitschke (2)

(1) dr. heydenreich GmbH, Greifswald
(2) DSO-G Gemeinnützige Gesellschaft für Gewebetransplantation, Hannover
Seitenzahl:
3,5 
Sonstiges:

4 Abb.

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