als Kooperation zwischen einer spezialisierten kardiologischen Rehabilitationsklinik und einem stationären Schlaflabor
B. Kujumdshieva (1), N. Böhning (1), M. Wrenger (2), W. Böhning (3) (1) iDoc Institut für Telemedizin und Gesundheitskommunikation GmbH & Co. KG, Potsdam (2) Caspar Heinrich Klinik GmbH & Co. KG, Bad Driburg (3) Schlafmedizinisches Zentrum der Karl-Hansen-Klinik, Bad Lippspringe
Einleitung
Für schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) haben epidemiologische Untersuchungen eine hohe Prävalenzrate ergeben, vergleichbar mit Asthma oder Diabetes Mellitus. Die Prävalenz beträgt ca. 6 % der Bevölkerung im mittleren Lebensalter. Das entspricht ca. 4,5 Mio. Menschen im Alter zwischen 30 und 65 Jahren. Eine vorgegebene Stufendiagnostik des Bundesausschusses für Ärzte und Krankenkassen setzt bereits aufwendigere apparative Ausstattungen der ermächtigten ambulanten Arztpraxen voraus, um überhaupt die definitive Abklärung im Schlaflabor zu veranlassen. Dies erklärt die geringe Abklärungsrate der betroffenen Patienten – es ist davon auszugehen, dass der überwiegende Teil (>90 %) noch nicht diagnostiziert ist. Die derzeitigen diagnostischen Bemühungen sowohl im ambulanten als auch stationären Bereich sind absolut ungenügend. Der mit Abstand größte Anteil der Patienten, die wegen kardiovaskulärer Erkrankungen, Diabetes mellitus oder Schlaganfall ein stationäres Heilverfahren antreten, ist nahezu ausschließlich nicht vordiagnostiziert bezüglich Nachweis oder Ausschluss einer schlafbezogenen Atmungsstörung.
In einer Reha-Klinik mit kardiologischem Schwerpunkt befinden sich zahlreiche Patienten, die aufgrund von Herz- Kreislauf-Erkrankungen ein erhöhtes Schlafapnoe-Risiko haben. Diese weisen oft keine spezifische Symptomatik auf. Ein routinemäßiges konventionelles Screening ist aber aufgrund der hohen Zahl der Betroffenen und der dafür begrenzten Kapazitäten derzeit nicht praktikabel.
Die Primärdiagnostik der Schlafapnoe kann jedoch im Reha-Bereich erfolgen, ohne dass spezielle Kenntnisse in der Schlafmedizin erforderlich sind, wenn eine Kooperation über telemedizinische Systeme mit einem qualifizierten Auswertelabor besteht. Die relevanten Messdaten lassen sich durch die modernen verfügbaren Aufzeichnungsgeräte auf einfache Weise erheben und können per Datenfernleitung übertragen und im Schlaflabor beurteilt werden. Als valide und mit geringen Eintrittsbarrieren verbundene Methode wird die Pulsoximetrie eingesetzt, die in internationalen Studien ihre Eignung nachgewiesen hat und von der DGSM (Deutsche Gesellschaft für Schlafmedizin) als einzige Einkanal-Messung für die Erhebung der Verdachtsdiagnose der Schlafapnoe anerkannt wird. [5]
Sowohl die über die Zeit gemittelte Sauerstoffsättigung als auch der Entsättigungsindex haben eine hohe prädiktive Genauigkeit im Vergleich zum Apnoe- Hypopnoe-Index der Polysomnographie im Hinblick auf die Notwendigkeit der Einleitung der nächtlichen Beatmungstherapie [1, 13, 14, 17, 24, 28].
Die frühzeitige Detektion von schlafbezogenen Atmungsstörungen kann zu einer signifikanten Verbesserung der medizinischen Versorgung, zu einer Erhöhung der Lebensqualität der Patienten und zu einer Kostenreduktion insbesondere im stationären Bereich beitragen.
Fragestellung
Die vorliegende Studie geht der Frage nach, ob im Rahmen von telemedizinisch gestützten Kooperationen eine valide Früherkennung und Selektion gefährdeter Patienten gewährleistet und damit das Defizit begrenzter Ressourcen effizient und kostenschonend reduziert werden kann.
Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom
Bei dem obstruktiven Schlafapnoe- Syndrom (OSAS) handelt es sich um repetitive Atemstillstände im Schlaf (Apnoe = Atemstillstände länger 10 Sekunden), die mit einer Häufigkeit von >5 pro Stunde auftreten. Dies führt zu Sauerstoffsättigungsabfällen im Blut und konsekutiv zu Weckreaktionen und Schlaffragmentierung. Ein derart pathologisch gestörter Schlaf hat gravierende Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden mit in der Folge ausgeprägten Befindlichkeits- und organischen Störungen...
Dokumentinformationen zum Volltext-Download Titel:
| Netzwerk zur telemedizinischen Schlafapnoe-Diagnostik | Artikel ist erschienen in:
| Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2009
| Kontakt/Autor(en): | Borjana Kujumdshieva iDoc Institut für Telemedizin und Gesundheitskommunikation Posthofstraße 8 D-14467 Potsdam Tel.: +49 (0) 3 31 / 5 05 84 - 20 Fax: +49 (0) 3 31 / 5 05 84 - 22
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