Die Einführung der elektronischen Fallakte (eFA) in den HELIOS Kliniken Schwerin als Modellprojekt für Mecklenburg Vorpommern
Jörg Gehrke
Einleitung
Seit 2006 finden sich Vertreter von großen Krankenhäusern und Krankenhausketten sowie Vertreter von Soft- und Hardwareherstellern im Rahmen einer bis dahin einmaligen gemeinsamen Initiative zusammen. Geführt wird diese vom Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST. Begleitend sind die gematik sowie die Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V. beteiligt.
Das erklärte Ziel ist es, eine über Grenzen hinaus wirksame interoperable Architektur zu definieren, die einen einrichtungsübergreifenden Austausch von medizinischen Daten ermöglicht. Dabei geht es nicht darum, fertige Lösungen anzubieten, sondern Schablonen für Lösungen bereitzustellen, die als Spezifikationsversionen regelmäßig aktualisiert und frei veröffentlicht werden.
Die HELIOS Kliniken sind durch eine pragmatische Auslegung dieser Spezifikationen mit ihrem Standort in Erfurt bereits früh zu konkreten erfolgreichen Ergebnissen gekommen.
Hier wurde ein Dienst installiert, der den Austausch von medizinischen Daten zwischen dem HELIOS Klinikum Erfurt und niedergelassenen Ärzten ermöglicht. Im Folgenden wird zunächst prinzipiell auf die Kommunikationsbasis der elektronischen Fallakte (eFA) eingegangen. Anschließend werden Möglichkeiten diskutiert, wie sich die bereits vorliegenden Ergebnisse und Erfahrungen der HELIOS Kliniken für den schrittweisen Aufbau eines medizinischen Kommunikationsnetzwerkes in Mecklenburg-Vorpommern eignen.
Die HELIOS Kliniken Schwerin, die aus diesen Ergebnissen und Erfahrungen schöpfen können, bieten sich hier für die Installation eines ersten Kommunikationsdienstes an, der dann als Prototyp für weitere Dienste genutzt werden kann.
Die elektronische Fallakte (eFA)
Bei der elektronischen Fallakte handelt es sich um eine ausschließlich arztgeführte Zusammenfassung von behandlungsrelevanten Daten, die den einrichtungsübergreifenden Behandlungsprozess der Patienten optimieren. Der Schlüssel zum Erfolg ist die Einigung auf gemeinsame Standardverfahren für den Datenaustausch. Kooperation statt Konkurrenz ist deshalb zwingend notwendig [2]. Die Mitarbeit an dieser Initiative wird von Beteiligten der Krankenhäuser sowie der Hard- und Softwareindustrie als Wettbewerbsvorteil verstanden [2].
Die Ergebnisse werden durch das Fraunhofer ISST dokumentiert und öffentlich unter www.fallakte.de zur Verfügung gestellt. Die Beteiligung der gematik stellt die Konformität zur elektronischen Gesundheitskarte sicher.
Die Zusammensetzungen der aufgeführten Teilnehmerlisten ist deshalb durch den Kooperationsgedanken geprägt:
Einrichtung des Gesundheitswesens:
- Universitätsklinikum Aachen, AÖR (Pilot NRW)
- Asklepios Kliniken Verwaltungsgesellschaft mbH
- Charité Universitätsmedizin Berlin
- Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V.
- Klinikum Dortmund gGmbH
- Fraunhofer ISST
- HELIOS Klinken GmbH
- Städtisches Klinikum München GmbH
- Rhön-Klinikum AG
- Sana Kliniken GmbH & Co. KGaA
- Universitätsklinikum Tübingen
- Vivantes Netzwerk für Gesundheit GmbH
- gematik
Softwarehersteller: - Siemens med
- AGFA Healthcare
- DOCexpert
- MCS
- Meierhofer AG
- iSoft
- Tieto Enator
- Philips
- ISPro
- ICW
- CompuGROUP
- VHitG
Komponentenhersteller: - Sun
- Oracle
- Microsoft
- T-Systems
- Intel
- Cisco GMD
- SAP
- IBM
- Siemens
Ziel dieser Initiative ist die Etablierung einer interoperablen Lösung für den effizienten, einrichtungs- und sektorübergreifenden Austausch von medizinischen Daten mit folgenden Teilaufgaben...
Dokumentinformationen zum Volltext-Download Titel:
| Einführung der eFA in den HELIOS Kliniken Schwerin | Artikel ist erschienen in:
| Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2009
| Kontakt/Autor(en): | Jörg Gehrke HELIOS Kliniken Schwerin Wismarsche Str. 397 19047 Schwerin Tel.: +49 (0) 3 85 / 5 20 22 74
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