Oliver Emmler
„Frau Krych, haben Sie Allergien, Vorerkrankungen oder nehmen Sie Medikamente?“ So, oder so ähnlich lauten die Fragen eines Notarztes, wenn er versucht, bei einem medizinischen Notfall einige wenige Informationen zur gesundheitlichen Vorgeschichte seines Patienten zu erheben.
„Ich nehme die kleinen Roten und dann noch eine Tablette gegen den Blutdruck“, erwidert die Patientin. Jetzt hat der Notarzt Pech gehabt: Er weiß weder, um welche der kleinen roten Tabletten es sich handelt, noch kann er sagen, ob die Tablette gegen den Blutdruck ein Antihypertensivum oder ein Antihypotonikum ist.
Fehlende Informationen dieser Art verursachen eine Versorgungslücke, die sich vom Rettungswagen bis zur Versorgung des Patienten im Krankenhaus auf Station erstreckt. Der Notarzt kann keine genaue Aussage zur medizinischen Vorgeschichte des Patienten machen, da er den Patienten nicht kennt. Oft ist der Patient außerdem einem erhöhten Stress ausgesetzt oder nur eingeschränkt kommunikationsfähig. So kann der Notarzt weder Vorerkrankungen eindeutig erheben noch aktuelle Medikationen sicher feststellen. Gerade diese Informationen sind aber in den ersten Minuten der Notfallversorgung essentiell, um dem Notarzt einen Überblick über den bisherigen und aktuellen Zustand des Patienten zu geben.
Auch im Krankenhaus kann die Verordnung bzw. Anpassung der aktuellen Medikamente nicht begonnen werden, wenn diese nicht bekannt sind. Diese Lücke kann sich leicht über mehrere Tage erstrecken, wenn der Notfall z. B. an einem Wochenende aufgetreten ist oder der Hausarzt des Patienten gerade nicht erreichbar ist. Das Ergebnis ist eine erhebliche Informationslücke und damit eine mangelnde Versorgung des Patienten.
Intelligente eHealth-Systeme können diese Informations- und Behandlungslücken zuverlässig schließen.
Ortung eines Notfallpatienten
Vor jeder Behandlung steht die Anfahrt zum Notfallort. Der Notruf eines Freizeitsportlers könnte sich so anhören „Hallo, Mario Krych hier. Ich bin mit dem Mountainbike gestürzt, mein Unterschenkel blutet stark und ich kann meinen Fuß nicht mehr bewegen. – Nein, ich weiß nicht, wo ich bin. Ich muss irgendwo zwischen dem Weißen Stein und der Thingstätte sein.
Die Mobilität der Bevölkerung und die Nutzung von Mobiltelefonen führt in den Rettungsleitstellen häufig zu Anrufen der beschriebenen Art und erschwert die Erreichbarkeit des Notfallpatienten, da sich der Notfallort nicht eindeutig feststellen lässt. Das Rettungsteam mit Notarzt verliert wertvolle Zeit innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Hilfsfrist von 15 Minuten...
Dokumentinformationen zum Volltext-Download Titel:
| Elektronische Notfallakten und mobile Endgeräte | Artikel ist erschienen in:
| Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2009
| Kontakt/Autor(en): | Dr. med. Oliver Emmler Notarzt InterComponentWare AG (ICW) Industriestraße 41 69190 Walldorf
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