...“Telemedizin und e-Health und die damit verbundenen Möglichkeiten telemedizinischer Dienstleistungen sind nicht nur große Chancen für die deutsche Gesundheitsbranche, sondern sollten auch für eine stärkere Positionierung im internationalen Wettbewerb genutzt werden.
 

Deutschlands unfassendstes Werk zum Thema Telemedizin, E-Health und Telematik im Gesundheitswesen

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Der Einsatz von Gesundheitskarten in Europa PDF E-Mail


Claudia Hildebrand (1), Peter Pharow (2), Hans Demski (1), Christine Birkmann (1), Rolf Engelbrecht (1)

1 GSF Forschungszentrum – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Institut für Medizinische Informatik, Neuherberg
2 Otto-von-Guericke Universität, Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Magdeburg


1 Einleitung

Seit langem werden in Europa Gesundheitskarten diskutiert. Unterschiedliche Lösungen wurden in den einzelnen Staaten erprobt und umgesetzt. Mit der Einführung der europäischen Versichertenkarte, die EU Präsident Romani Prodi im März 2003 verkündete, gibt es die erste europaweit verfügbare Lösung.

Die Geschichte von Plastikkarten beginnt mit der Einführung der „Dinersclub“- Karte in den 50-er Jahren. Der weltweite Durchbruch gelang mit der Einführung der Bank- und Kreditkarten, die einen bargeldfreien Geldverkehr ermöglichen. Genügten in den Anfangszeiten der Karte einfache Sicherheitsmechanismen, wie z. B. ein Unterschriftenfeld, so nahmen mit der Verbreitung der Karte auch der Missbrauch und damit die Verluste der ausgebenden Geldinstitute zu, und forderten neuere Sicherheitsmechanismen. Mit Hilfe von Magnetstreifen konnte man digitalisierte Daten auf der Karte speichern. Allerdings bot auch diese Karte nur wenig Sicherheit, da die Daten relativ leicht ausgelesen, verändert und zurück geschrieben werden können.

Die erste Chipkarte, eine Karte mit integriertem Datenspeicher, wurde 1968 von Jürgen Dethloff und Helmut Grötrupp in Deutschland zum Patent angemeldet. 1974 folgte ein Patent für eine Karte, in die ein intelligenter Chip integriert war, die sog. „Smartcard“, das der Franzose Roland Moreno anmeldete. Es dauerte noch mehrere Jahre bis die Smartcard die erforderliche technische Reife und den Preis erreichte, um sie in großen Stückzahlen vertreiben zu können. 1984 wurde in Frankreich die erste Telefonkarte als Speicherchipkarte eingeführt. Nach einem in Deutschland 1984/85 durchgeführten Pilotversuch mit Telefonkarten verschiedener Technologien (Chipkarten, Magnetstreifen, optische Speicherkarten, Hologrammkarten) entschied man sich auch hier für die Telefonchipkarte.

Dem Telekommunikationsmarkt folgten andere Sektoren, die die Chipkarte als ein kostengünstiges, handliches und vor allem sicheres Speichermedium einführten: z. B. Bankkarten, elektronische Geldkarten, Bonuskarten. Ende 1994 wurde in Deutschland die Krankenversichertenkarte eingeführt, die den bis dahin üblichen Krankenschein auf Papier ablöste. Heute besitzen über 72 Mio. Bundesbürger diese Karte.

2 Gesundheitskarten

Die verschiedenen Arten von Gesundheitskarten unterscheiden sich durch ihre Funktion: Neben Identifi kation und administrativen Zwecken dienen Gesundheitskarten auch als Zugangs-, Speicher- und Kommunikationsmedium für medizinische Daten. Elektronische Verschlüsselung und digitale Signatur sind weitere Funktionen, die ein breites Einsatzspektrum der Gesundheitskarte ermöglichen.

2.1 Administrative Karten

Die Krankenversichertenkarte (KVK) dient zum einen als Versicherungsausweis gegenüber dem Arzt, zum anderen als Datenträger. Die deutsche KVK enthält einen Speicherchip mit 256 Byte und beinhaltet nur administrative Daten (Namen, Geburtsdatum, Anschrift und Angaben zur Versicherung), die in das Arztrechnersystem übertragen werden können. Sie muss vom Patienten einmal im Quartal vorgelegt werden und wird zur Leistungsabrechnung mit den Krankenkassen benützt. Frankreich hatte bis 1999 37 Millionen „Carte Vitale“ ausgegeben, die auch ausschließlich administrative Daten enthalten und für die ganze Familie gültig sind. Auch in Slovenien und Finnland gibt es elektronische Krankenversichertenkarten, in Belgien die PIN-gesicherte „Carte d’inditè Sociale Belge (CIS)“. Die „Fédération des Mutualites Socialistes des Brabant (Privatversicherer) hat eine eigene Versichertenkarte, die jedoch zur CIS kompatibel ist.

Um die Mobilität in Europa zu unterstützen, wird die „European Health Insurance Card (EHIC)“ bis 1.1.2006 in den meisten europäischen Ländern eingeführt. Eine elektronische Version ist für 2008 geplant. Sie ist in 4.3 näher beschrieben...

 

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Titel:
Der Einsatz von Gesundheitskarten in Europa
Artikel ist erschienen in:
Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2005
Kontakt/Autor(en):Claudia Hildebrand (1), Peter Pharow (2), Hans Demski (1), Christine Birkmann (1), Rolf Engelbrecht (1)

1 GSF Forschungszentrum – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Institut für Medizinische Informatik, Neuherberg
2 Otto-von-Guericke Universität, Institut für Biometrie und Medizinische Informatik, Magdeburg 
Seitenzahl:
4
Sonstiges

2 Abb.

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