Gerald Meder RHÖN-KLINIKUM AG
Kleinere Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung sind aufgrund der künftigen Entwicklungen im Krankenhauswesen in ihrer Existenz bedroht. Zum Erhalt einer qualitativ hochwertigen und auch bezahlbaren fl ächendeckenden Versorgung der Bevölkerung hat die RHÖN-KLINIKUM AG das Tele-Portal-Krankenhaus-Konzept entwickelt.
Die Verschiebung der Altersstruktur der Bevölkerung, die steigende Lebenserwartung durch verbesserte Therapie und Diagnostik, aber auch steigende Qualitätsansprüche der Patienten und die Forderung der Krankenkassen nach mehr Kosteneffi zienz führen zu veränderten Rahmenbedingungen der Krankenhäuser. Der mobile Patient im Einzugsbereich einer Grundversorgungsklinik bevorzugt mittlerweile auch als „Normalfall“ die Einweisung in eine entfernte, teuere Klinik der Schwerpunkt- oder Maximalversorgung, wodurch die ursprünglich primäre Zuständigkeit der örtlichen Versorgungseinrichtung vor der Spezial- und Maximaleinrichtung – und ihre Zukunftsfähigkeit – zusehends ausgehöhlt wird. Das viel zitierte Sterben der kleineren Allgemeinkrankenhäuser ist programmiert und vielfach bereits sichtbar.
Die Einführung der DRGs wird, wie in den Ländern, die Fallpauschalsysteme bereits im Einsatz haben, zu einer drastischen Verweildauerreduzierung führen. Aufgrund der noch zu erfolgenden Festsetzung von Mindestmengen können zudem künftig Leistungen, die lediglich in geringen Mengen und damit qualitativ kritisch erbracht werden, nicht mehr erbracht und abgerechnet werden. Leer stehende Betten, und in der Konsequenz daraus eine Reduzierung einer großen Zahl von Krankenhausbetten der Grundund Regelversorgung und Schließung von Krankenhäusern wird die Folge sein. Und dies, obwohl immer mehr Patienten in den Krankenhäusern versorgt werden müssen, zunehmend jedoch ambulant und teilstationär.
Der Handlungsbedarf für die Krankenhäuser ist damit klar: Es müssen mehr und bessere Leistungen in teilweise anderer Form zu niedrigeren Kosten erbracht werden. Dies ist in den vorhandenen Strukturen jedoch nicht möglich. Es müsste also investiert werden, um die Voraussetzungen für eine bedarfsgerechte, qualitätvolle und wirtschaftliche Betriebsführung zu schaffen.
Die Handlungsfähigkeit der Krankenhäuser in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft ist damit jedoch deutlich eingeschränkt, denn je enger der fi nanzielle Handlungsspielraum der öffentlichen Hand wird, desto schwieriger wird auch ihre wirtschaftliche Lage. Da die Länder bereits seit längerer Zeit ihre Verpfl ichtungen zur Investitionsfi nanzierung nur noch unzureichend erfüllen, müssen notwendige Rationalisierungsinvestitionen unterbleiben. Der aufgelaufene Investitionsstau wird mittlerweile auf 25-50 Mrd. a geschätzt. Die Fallkosten steigen. Steigenden Fallkosten auf der Ausgabenseite steht auf der Einnahmenseite die Budgetierung der Vergütung gegenüber, die aus der angespannten Finanzsituation der Kostenträger der GKV resultiert.
Als Krankenhaus-Konzern, dessen Philosophie der Erhalt einer sozialen, qualitätvollen und bezahlbaren Breitenversorgung, unabhängig vom Versicherungsstatus, ist, hat die RHÖN-KLINIKUM AG vor dem Hintergrund der zuvor geschilderten Gesamtentwicklung für kleinere Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung, die nicht geschlossen werden können, weil sie zur wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung bedarfsnotwendig, andererseits aber in herkömmlicher Sicht nicht rentabel sind, das Konzept der Tele-Portal- Klinik entwickelt.
Die Tele-Portal-Klinik ist ein Zukunftsmodell für integrierte Versorgung, das die Möglichkeiten der Telematik nutzt, um medizinische Kompetenz aus der Spitzenmedizin bereits auf der Ebene der Grundversorgung zur Verfügung zu stellen.
Zentrales Element der Tele-Portal- Klinik ist eine diagnostisch-technische Ausstattung auf dem Niveau gut geführter Schwerpunktkrankenhäuser. Direkten Zugriff auf entsprechende ärztliche Spezialexpertise hat die Tele-Portal-Klinik rund um die Uhr und hochgradig wirtschaftlich über telematische Online-Verbindungen zu geeigneten Schwerpunkt-, Maximalund Spezialkliniken. Der Einsatz von „virtuell“ anwesenden Spezialisten wird Diagnoseverfahren ermöglichen, die am „alten“ Grundversorgungskrankenhaus bisher sowohl technisch wie auch fi nanziell undenkbar sind.
Die persönliche Betreuung der Patienten der Tele-Portal-Klinik, die als Notfall oder elektiv in die Klinik kommen, übernehmen besonders geschulte, breit ausgebildete Mediziner. Sie sind gleichzeitig das Bindeglied zu den einweisenden Ärzten im Einzugsgebiet.
Dokumentinformationen zum Volltext-Download Titel: | Die Tele-Portal-Klinik – das Grundversorgungskrankenhaus der Zukunft
| Artikel ist erschienen in: | Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2005
| Kontakt/Autor(en): | Gerald Meder RHÖN-KLINIKUM AG
| Seitenzahl: | 2 | Sonstiges | 2 Abb. | Dateityp/ -größe: | PDF / 808 kB | Click&Buy-Preis in Euro: | kostenlos
| Rechtlicher Hinweis: Ein Herunterladen des Dokuments ist ausschließlich zum persönlichen Gebrauch erlaubt. Jede Art der Weiterverbreitung oder Weiterverarbeitung ist untersagt. |