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Deutschlands unfassendstes Werk zum Thema Telemedizin, E-Health und Telematik im Gesundheitswesen

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Open Source in der Telemedizin PDF E-Mail

B. Schütze (1), T. J. Filler (2)

1) Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Radiologie
2) Universitätsklinikum Münster, Institut für Anatomie / Klinische Anatomie


Was ist „Open Source“?

Informationstechnologie (IT) spielt eine wachsende Rolle in der ambulanten, stationären und tertiären medizinischen Versorgung. Das bei der Beschäftigung mit der IT-Thematik der mögliche Einsatz von Open-Source-Lösungen immer häufi - ger diskutiert wird, liegt sicherlich auch an dem verstärkten Open-Source-Einsatz sowohl von Bund, Ländern und Kommunen wie auch in der Industrie.

Open Source im ursprünglichen Sinn bezieht sich auf Programm-Codes, die offen verfügbar gemacht werden. Davon abzugrenzen – wenn auch aus derselben Grundidee geboren – ist der Begriff „Open Content“, bei dem es darum geht, Informationen, Wissen und sonstige geistige Produkte anderen Menschen kostenlos zur Verfügung zu stellen. Ein Beispiel hierfür ist das zur Verfügung stellen von Vorlesungsmaterial, wie es an der medizinischen Fakultät in Bonn der Fall ist. (24) Diese Arbeit beschäftigt sich jedoch mit dem Einsatz von Open Source Software (OSS) im Gesundheitswesen.

Die Open-Source-Initiative (http: //www.opensource.org/) ist eine jüngere Bewegung, die Anfang 1998 entstanden ist. Sie hat den Begriff „Open Source Software“ (OSS) geprägt. Die Defi nition des Begriffes „Open Source“ fi ndet sich unter http://www.opensource.org/osd.html. Dabei existieren verschiedene Lizenzmodelle, unter denen Open-Source-Software erhältlich ist.

Jürgen Siepmann (20) hat in „Freie Software – Rechtsfreier Raum?“ die verschiedenen Software-Lizenzmodelle vergleichend gegenübergestellt (siehe Tabelle 1).

Eine weitere Betrachtung zu Rechtsfragen bzgl. OSS erfolgte durch Professor Spindler im Auftrag des Verbandes der Softwareindustrie Deutschland e.V. (VSI) im Jahre 2003. (21)

Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland

Im Bereich der OSS wird in der Regel international entwickelt. Hierbei können die rechtlichen Besonderheiten eines einzelnen Landes nur begrenzt berücksichtigt werden. In Deutschland fallen sämtliche in der Medizin eingesetzten Produkte unter das Medizinproduktegesetz (MPG), wobei die Paragraphen 3 (Begriffsbestimmungen) und 5 (Verantwortlicher für das erstmalige in Verkehr bringen) für die Software von Bedeutung sind.

Hier wird zum einen erklärt, dass auch Software ein Medizinprodukt sein kann, und zum anderen die Verantwortlichkeit des Herstellers bzw. des Einführenden des Softwareproduktes defi niert. Bei OSSLösungen ist jedoch häufi g niemand da, der die für die Zertifi zierung notwendigen Kosten übernehmen kann. Daher existieren zwar die vielfältigsten OSS Lösungen für den medizinischen Einsatz, jedoch ist in Deutschland die Zertifi zierung ein großes Problem, woran auch die Initiativen der Bundesregierung bisher nichts geändert haben.

Günstiger aus rechtlicher Sicht ist der OSS-Einsatz in der medizinischen Forschung. Auch hier werden natürlich die verschiedensten Bereiche unterstützt.

Open-Source-Lösungen zur Optimierung der Kommunikation

Im medizinischen Umfeld werden Open-Source-Projekte vielfältig eingesetzt. Neben dem Einsatz als Server – z. B. in Krankenhaus München Schwabing (15) – werden besonders häufi g Kommunikationslösungen eingesetzt. So setzt z. B.:

  • das St. Marienhospital Vechta Krankenhaus in Berlin die Groupware-Lösung „phpProject“ zur Verbesserung der internen Kommunikation ein (18),
  • der Pfl egedienst der Universität Heidelberg nutzt die OSS Lösung „Typo 3“ zum Aufbau des „Wissensserver connect“ (17), mit welchem eine Online- Wissensdatenbank sowie ein Forum für den Gedankenaustausch realisiert wurde
  • und der Verband der privaten Krankenversicherung in Köln realisierte eine Krankenhaus-Datenbank im Internet (14), welche Patienten und ihren Angehörigen mehr Informationen über die einzelnen Einrichtungen geben soll.

Da diese Lösungen nicht der direkten Patientenbehandlung dienen, kommt hier das MPG auch nicht zum tragen und die Lösungen können problemlos eingesetzt werden.

Open Source Software in der medizinischen Versorgung

OSS unterstützt ebenso den direkten Einsatz im medizinischen Umfeld. Es existieren Lösungen für administrative Anwendung wie z.B. Arztpraxissysteme, PACS oder Krankenhausinformationssysteme. Natürlich wird auch der direkte Einsatz beim Patienten unterstützt, beispielsweise durch

  • Software zur medizinischen Bildbetrachtung
  • Berechnungshilfen in der Ernährung
  • Arzneimittel-Kompatibilitätslisten für die Intensivstation
  • ein Online-Kompendium für Hämatologie und Onkologie
  • animierte elektronische Patienten-Informations- Broschüren


(weitere Beispiele unter http://www.open-med.de/) ...

 

Dokumentinformationen zum Volltext-Download
 

Titel:
Open Source in der Telemedizin
Artikel ist erschienen in:
Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2005
Kontakt/Autor(en):B. Schütze (1)
T. J. Filler (2)

1) Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Klinik und Poliklinik für Radiologie
2) Universitätsklinikum Münster, Institut für Anatomie / Klinische Anatomie 
Seitenzahl:
3,5
Sonstiges

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