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Deutschlands unfassendstes Werk zum Thema Telemedizin, E-Health und Telematik im Gesundheitswesen

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Finanzierung telemedizinischer Dienstleistungen PDF E-Mail

Jan Meiering (1), Heiko Burchert (2) und Katrin Martens (3)

1 Universität Greifswald, Lehrstuhl für ABWL und Betriebliche Finanzwirtschaft, insbesondere Unternehmensbewertung sowie Centrum für Angewandte Telemedizin Mecklenburg-Vorpommern e. V., Greifswald
2 Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Pflege und Gesundheit sowie Centrum für Angewandte Telemedizin Mecklenburg-Vorpommern e. V., Greifswald
3 Centrum für Angewandte Telemedizin Mecklenburg-Vorpommern e. V., Greifswald


Im Spannungsfeld einer notwendigen Umgestaltung bestehender Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen und den vorgegebenen Rahmenbedingungen ist es oftmals unklar, wie eine Finanzierung diverser Ideen und Konzepte telemedizinischer Dienstleistungen erfolgen kann. Die dabei notwendigerweise zu betrachtenden Einzelaspekte sind gekennzeichnet durch eine hohe Komplexität, die in der Summe des Ganzen nicht selten in einem unüberschaubaren Dickicht enden. Die Erfahrungen aus der täglichen Arbeit des Centrums für Angewandte Telemedizin Mecklenburg-Vorpommern e.V., Greifswald nähren diesen Eindruck. Daher sollen im folgenden grundlegende Überlegungen helfen, hier Licht ins Dickicht zu bringen und Gedanken geäußert werden, welche Finanzierungsmöglichkeiten, in welcher Situation adäquat Abhilfe leisten können.

1 Rahmenbedingungen

Oftmals scheitern Ideen und Vorhaben im Bereich der Telemedizin bereits an der Finanzierung. Ähnlich einem Existenzgründer, der zwar über eine brillante Idee nicht aber über das notwendige Kapital verfügt, sehen sich viele Verantwortliche auf Seiten der Leistungserbringer im Gesundheitswesen mit dem oft unlösbaren Problem konfrontiert, dass die notwendigen Mittel für ein ambitioniertes Vorhaben der telemedizinischen Unterstützung medizinischer Versorgungsprozesse nicht bereitgestellt werden können. Im Folgenden wird daher der Frage nachgegangen, worin die Gründe für dieses Manko zu suchen sind und ferner Wege aufgezeigt, wie es dennoch gelingen kann, die notwendigen Mittel bereit zu stellen.

Die Investitionen in telemedizinische Systeme lassen sich derzeit durch folgende Rahmenbedingungen charakterisieren:

  • Hoher technologischer Aufwand: Die technische Entwicklung der letzten Jahre hat dazu geführt, dass die Möglichkeiten einer Adaption von Informations- und Kommunikationstechnologien im Bereich der Gesundheitsversorgung rapide zugenommen haben. So hat beispielsweise die Verbreitung von Praxiscomputern in den letzten Jahren stark zugenommen. Investitionen, insbesondere die Vernetzung bestehender Systeme, erfordern jedoch weiterhin einen hohen technologischen Aufwand. Die Schaffung einer gemeinsamen Telematikplattform etwa bedarf der Schaffung einer einheitlichen Kommunikationsinfrastruktur. Die erforderliche Anpassung bestehender Systeme (z.B. Praxisprogramme, Einbindung von PACS-Systemen) sind mit umfangreichen Investitionen verbunden.
  • Rechtliche Rahmenbedingungen: Bedingt durch die Anforderungen des Datenschutzes sind weitreichende Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, um den sicheren Umgang mit vertraulichen Informationen zu gewährleisten. Die einzuhaltenden Bestimmungen und in Konsequenz notwendigen Vorkehrungen (z.B. PKI-Infrastruktur, Gesundheits-Pass u.ä.) reglementieren diesen Bereich erheblich und führen zu beträchtlichen Mehrkosten.
  • Politisch induzierte Veränderungen: Durch die Reglementierungen innerhalb des Gesundheitswesens und die geplanten Veränderungen in diesem Bereich (Einführung der DRGs, neue Versorgungsmodelle usw.) ergibt sich ein gewisses Maß an Unsicherheit in diesem Bereich. Dies hat nicht nur zur Folge, dass Ressourcen aufgewandt werden müssen, um sich auf diese sich ändernden Rahmenbedingungen einzustellen. Vielmehr „rauben“ sie zum Teil auch die Planungssicherheit für zukünftige Investitionen in telemedizinische Systeme (und erschweren dadurch die notwendigen Umgestaltungen). Der Entwurf des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes (GMG) räumt beispielsweise auch den Krankenkassen das Recht ein, eine elektronische Patientenakte zu finanzieren. Ob, und in welcher Weise davon Gebrauch gemacht wird, bleibt abzuwarten.
  • Vergütung unklar: Verbunden mit dem Dienstleistungscharakter vieler telemedizinischer Leistungen lässt sich nur in wenigen Fällen eine direkte Vergütung für diese Leistungen erreichen. Vieles in diesem Bereich bedarf einer weiterführenden Analyse, um dem im § 12 Abs. 1 SGB V geforderten Wirtschaftlichkeitsgebot gerecht zu werden.

Die Investitionen in telemedizinische Systeme lassen sich im wesentlichen durch folgende vier Merkmale kennzeichnen:

  • Relativ hoher Investitionsaufwand,
  • Hohes Maß an Unsicherheit (vorrangig in wirtschaftlicher Hinsicht),
  • Reglementierung durch politisch induzierte Rahmenbedingungen sowie
  • unklare Vergütungsmodalitäten.

2 Konsequenzen

Um Möglichkeiten einer Finanzierung aufzuzeigen, sollte grundsätzlich das jeweilige Entwicklungsstadium einer angedachten telemedizinischen Lösung Berücksichtigung finden. Es liegt auf der Hand, dass Projekte, bei denen es um die Erforschung und Erprobung einer neuen Technologie geht, andere Finanzierungsinstrumente benötigen als „marktreife“ Produktlösungen. Nachfolgend wird daher eine phasenbezogene Betrachtung vorgenommen, anhand derer sich die Entwicklungsphase der jeweiligen Technologie mit ihren besonderen Finanzierungsbedingungen ablesen lässt.

2.1 Grundlagenforschung

Die in den letzten Jahren durchgeführten Projekte auf dem Gebiet der Telemedizin sind sicherlich in ihrer breiten Masse der Erforschung von Grundlagen zuzurechnen. Dieses soll eine Testung (etwa von Prototypen oder Modelle) natürlich nicht ausschließen. Die dafür notwendigen Mittel wurden größtenteils über Forschungsmittel bereitgestellt. Eine Rechtfertigung für den Einsatz, insbesondere öffentlicher Mittel, würde sich ergeben, wenn dadurch Prozesse angestoßen werden, in deren Konsequenz der Nutzen für die Allgemeinheit größer ist als der Nutzen für einzelne Wirtschaftssubjekte. Unter alleiniger Berücksichtigung einzelwirtschaftlicher Aspekte würden diese Investitionen bzw. Forschungsvorhaben unterbleiben. Somit bleibt festzustellen, dass im Bereich der Erforschung der Grundlagen (z.B. Datenmodelle; Standardisierung; ökonomische Grundzusammenhänge) der Einsatz öffentlicher Finanzmittel durchaus sinnvoll ist. Notwendig bleibt jedoch die Prüfung der jeweiligen Nutzenkomponenten bzw. die Beantwortung der Frage, ob die Investitionen ohne öffentliche Finanzmittel durchgeführt werden könnten. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Investitionen in einer frühen Phasen einer möglichen Realisierung mit einem weitaus höheren Risiko verbunden sind, da die möglichen Konsequenzen nur sehr schwer abgeschätzt werden können. Hier bleibt es Aufgabe der Entscheidenden, eine Abwägung vorzunehmen...

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Titel:
Finanzierung telemedizinischer Dienstleistungen
Artikel ist erschienen in:
Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2004
Kontakt/Autor(en):Jan Meiering (1), Heiko Burchert (2) und Katrin Martens (3)

1 Universität Greifswald, Lehrstuhl für ABWL und Betriebliche Finanzwirtschaft, insbesondere Unternehmensbewertung sowie Centrum für Angewandte Telemedizin Mecklenburg-Vorpommern e. V., Greifswald
2 Fachhochschule Bielefeld, Fachbereich Pflege und Gesundheit sowie Centrum für Angewandte Telemedizin Mecklenburg-Vorpommern e. V., Greifswald
3 Centrum für Angewandte Telemedizin Mecklenburg-Vorpommern e. V., Greifswald 
Seitenzahl:
4
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