SCIPHOX geht in die „nächste Runde“ |
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Kai U. Heitmann
Das als Zusammenarbeit verschiedener Organisationen der stationären und ambulanten Versorgung sowie Universitäten Anfang des Jahres 2000 begonnene Projekt namens SCIPHOX (Standardized Communication of Information Systems in Physician Offices and Hospitals using XML) wurde als interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft fortgeführt: Seit dem letzten Bericht im Telemedizinführer hat sich einiges getan, mehrere Unterarbeitsgruppen sind etabliert worden, zwischenzeitlich ist auch ein formaler rechtlicher Rahmen für SCPHOX geschaffen. Der Beitrag soll die wichtigsten Eckpunkte rund um SCIPHOX noch einmal skizzieren und auf den neuesten Stand bringen.
Das Projekt SCIPHOX
Über das SCIPHOX-Projekt (Standardized Communication of Information Systems in Physician Offices and Hospitals using XML), das bereits zu Beginn des Jahres 2000 ins Leben gerufen wurde, ist unter anderem im Telemedizinführer 2003 berichtet worden. Durch das Zusammenwirken der beteiligten Gruppierungen in dieser Arbeitsgemeinschaft (siehe Kasten „Beteiligte Gruppierungen“) wird kontinuierlich an Lösungen für das Ziel hingearbeitet, Definitionen für Kommunikationsaufgaben von IT-Systemen im niedergelassenen Bereich und in Krankenhäusern zu spezifizieren. Es ist in diesem Umfang und dieser Intention das erste Unterfangen, in dem zum Beispiel die ITBereiche „Krankenhaus „ und „Arztpraxis“ eine intensive und längerfristige, nunmehr über dreijährige Zusammenarbeit begonnen haben (siehe Abbildung 1).
Als Resultat der ersten Phase des Projekts wurden zunächst die inhaltlichen Erfordernisse einer Kommunikation zwischen ambulanten und stationären Versorgungseinrichtungen analysiert, beschrieben und als Konsens spezifiziert. Die Hauptidee ist dabei, für Dokumente und Formulare, die in der täglichen Routine verwendet werden, elektronische Pendants als Dokumente auf der Basis existierender, möglichst internationaler Standards zu definieren, die in der Extensible Markup Language (XML) repräsentiert werden. Diese Phase I des Projekts ist bereits abgeschlossen, Phase II ist zurzeit in Bearbeitung und Phase III wird sich daran anschließen.
SCIPHOX Phase I
Im Mittelpunkt der Phase I standen zunächst Lösungen für die informationstechnische Verzahnung der ambulanten und stationären Bereiche in Deutschland. Eine erste Auswahl der inhaltlichen Erfordernisse einer Kommunikation zwischen den betroffenen Versorgungseinrichtungen wurde in entsprechenden Spezifikationen festgehalten, innerhalb der Gruppe abgestimmt und veröffentlicht. Dabei handelte es sich um die Einweisungs-/ Überweisungsmitteilung sowie den Entlassbericht.
Die Einweisungs-/Überweisungsmitteilung an das Krankenhaus bzw. den Überweisungsarzt wird vor Beginn des Krankenhausaufenthaltes bzw. der Konsultation versendet. Hier finden sich neben der Patientenidentifikation Informationen für die weitergehende Behandlung wie Vorgeschichte, Problemstellung, Anamnese, bisherige Diagnosen und bisheriges Procedere etc. sowie die aktuelle Fragestellung.
Im Falle der Entlassung bzw. dem Ende der Behandlung werden die Behandlungsdaten übermittelt. Das Dokument bei Entlassung/Behandlungsende ist als sofortige Mitteilung an den einweisenden/ überweisenden Arzt am Ende der Konsultation bzw. des Krankenhausaufenthaltes konzipiert und beinhaltet neben der Patientenidentifikation einen Kurzbericht (besonders auch die narrative Form) zusammen mit Diagnosen und Therapien, Befunden und eine Zusammenfassung sowie zum Beispiel Termine (Wiedervorstellung, Nachsorgetermine etc.).
SCIPHOX-Dokumente können zum Beispiel einfach mittels eines Standard- Webbrowsers dargestellt werden und neben freiem Text (gegliedert mit Paragraphen, Abschnitten, Listen, Tabellen etc.) auch strukturiert weiter gehend Informationen (zum Beispiel über Diagnosen oder Medikationen) enthalten. Sie werden sowohl im Internet bzw. Intranet/ISDNNetzwerken eingesetzt.
Die vorliegenden Definitionen des Projekts fußen auf einem ANSI-Standard, der Clinical Document Architecture (CDA, ein Standard aus der HL7-Familie), die wiederum vollständig auf XML (Extensible Markup Language) und den Gesundheitsmodellen der HL7-Gruppe beruhen. Dabei wurde der Standard für die deutschen Gegebenheiten unter Berücksichtigung medizininformatischer Erkenntnisse zugeschnitten...
Dokumentinformationen zum Volltext-Download Titel: | SCIPHOX geht in die „nächste Runde“
| Artikel ist erschienen in: | Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2004
| Kontakt/Autor(en): | Kai U. Heitmann
| Seitenzahl: | 4,5
| Sonstiges | 4 Abb. | Dateityp/ -größe: | PDF / 2.010 kB | Click&Buy-Preis in Euro: | kostenlos
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