Die Relevanz vertikaler Netze in den medizinischen Kompetenznetzen für eine verbesserte Versorgungsqualität – Am Beispiel des Kompetenznetzes Demenzen
Stefan Külz, Otto Rienhoff
Einleitung In den vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten medizinischen Kompetenznetzen sollen die vertikalen Netze einerseits für eine verbesserte Umsetzung von wissenschaftlichen Forschungsergebnissen in die allgemeine Gesundheitsversorgung sorgen und andererseits Bedürfnisse der Patienten und Heilberufe an die Forschung vermitteln. Dabei wird insbesondere auf die Stärkung der Rolle von Patienten und ihren Angehörigen ( „Patient Empowerment“) Wert gelegt. Wesentlichste Bestandteile der Aktivitäten stellen informations- und kommunikationstechnologische Lösungen dar. Kompetenznetze in der Medizin Insgesamt sind die „Kompetenznetze in der Medizin“ Teil der umfassenderen Initiative des BMBF, vernetzte Forschung und Kooperationen in verschiedensten Branchen und Disziplinen zu fördern. Inzwischen werden über hundert Kompetenznetze in Feldern wie Nanotechnologie, Materialwissenschaften, Informationstechnologie, Umwelttechnologie oder Telekommunikation unterstützt, um durch Vernetzung und Kooperation einen schnellen Wissenstransfer zu erreichen und innovative Produkte zu erzeugen (vgl. Kompetenznetze.de 2004, S. 4). Spitzenforscher sollen lernen, in Forschungsverbünden eng zusammen zu arbeiten, um schneller Forschungsergebnisse liefern zu können. Seit 1999 fördert das BMBF die Einrichtung so genannter „Kompetenznetze in der Medizin“ für defi nierte Krankheitsbilder, die eine hohe Mortalität oder Morbidität aufweisen oder einen erheblichen Kostenfaktor für die Gesellschaft darstellen (vgl. Kompetenznetze in der Medizin 2004, S. 3). Die telematische Infrastruktur dieser Kompetenznetze wird durch die Telematikplattform für medizinische Forschungsnetze (TMF) in Berlin fortentwickelt. Der TMF gehören inzwischen über 40 Forschungsverbünde an. Medizinische Kompetenznetze bestehen aus „Horizontalen Netzen“ für die Zusammenarbeit der Forscher und „Vertikalen Netzen“ für den Prozess des Wissenstransfers. Das Kompetenznetz Demenzen Im Jahr 2002 begann die Förderung des Kompetenznetzes Demenzen. Die Laufzeit ist auf fünf Jahre angelegt bei einer Gesamtfördersumme von 12,5 Millionen Euro (vgl. Kompetenznetz Demenzen 2002, S. 1f ). Für die Belange des Wissenstransfers stehen 375.000 c in 5 Jahren – also 3 Prozent der Gesamtfördersumme – bereit. Aus dieser Relation ergibt sich, dass nur durch Nutzung zusätzlicher Mittel eine Chance besteht, nachhaltige Transferstrukturen aufzubauen. Im „Horizontalen Netz“ des Kompetenznetzes Demenzen, an dem dreizehn – vor allem psychiatrische – Universitätskliniken beteiligt sind, gibt es drei Module, in denen Studien zu relevanten Forschungsschwerpunkten im Hinblick auf Demenzen durchgeführt werden: • - Früherkennung und Diagnostik
- Neue Therapien und
- Epidemiologie und Genetik
Im „Vertikalen Netz“ werden insbesondere Ansätze des Qualitätsmanagements und des „Patient Empowerment“ verfolgt. Das Konzept „Patient Empowerment“ stammt aus den USA und wird sowohl vom BMBF als auch vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziales (BMGS) unterstützt (elektronische Gesundheitskarte). Für das Kompetenznetz Demenzen ist diesbezüglich die kontinuierliche Mitwirkung der Selbsthilfeorganisation Deutsche Alzheimer Gesellschaft, der Interessensvertreterin von Patienten und ihren Angehörigen, von großer Bedeutung.
Dokumentinformationen zum Volltext-Download Titel: | Die Relevanz vertikaler Netze in den medizinischen Kompetenznetzen für eine verbesserte Versorgungsqualität – Am Beispiel des Kompetenznetzes Demenzen | Artikel ist erschienen in: | Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2006
| Kontakt/Autor(en): | Stefan Külz Prof. Otto Rienhoff Georg August Universität Göttingen Abt. Medizinische Informatik, CIOffi ce Forschungsnetze Robert-Koch-Str. 40 37075 Göttingen Tel.: 05 51/ 39- 1 41 67 Fax: Tel.: 05 51/ 39- 2439
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