Grußwort der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin |
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Die demografische Entwicklung in Deutschland und das Ansteigen chronischer Erkrankungen werden zu einem Paradigmenwechsel führen. Wer heute von Gesundheit spricht, denkt meist an die behandelnde Medizin, die Krankheiten heilt oder lindert. In Zukunft werden Telemedizin und eHealth an Bedeutung gewinnen, weil die Möglichkeiten tele medizinischer Dienstleistungen große Chancen für die Gesundheitsversorgung sowohl in Deutschland als auch im internationalen Maßstab beinhalten. Wesentliche Probleme und Barrieren umfassender Nutzung von Telemedizin sind nicht technisch, medizinisch oder durch mangelhafte Akzeptanz bei den betroffenen Patienten begründet, sondern ergeben sich aus der meist kleinteiligen Struktur und Funktionsweise des deutschen Gesundheitswesens.
Reformansätze und die leider immer noch nicht vorhandene flächendeckende Telematikinfrastruktur infolge verzögerter Einführung der elektronischen Gesundheitskarte tragen ebenfalls nicht zum raschen und flächendeckenden Einzug telemedizinischer Entwicklungen und Lösungen bei. Auch fehlen noch klare Regeln für die Implementierung und die Finanzierung innovativer telemedizinischer Diagnose- und Behandlungsmethoden –Telekonsile und Telemonitoring – mit z. T. beispielgebenden Ergebnissen in mehreren deutschen Bundesländern seien hier als Beispiele nur erwähnt. Die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin setzt sich deshalb dafür ein, dass erfolgreiche Telemedizinprojekte – egal in welcher medizinischen Disziplin – eine Chance für dauerhafte Anwendung und Umsetzung erhalten und in einen dauerhaften Regelbetrieb überführt werden können. Die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin wird sich in Kooperation und Zusammenarbeit mit der Internationalen Gesellschaft für Telemedizin (ISfTeH) und den nationalen Gesellschaften für Telemedizin der Schweiz (SGTMeH) und Österreich (ASSTeH) dafür einsetzen, dass in den jeweiligen Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz eine umfassende Plattform für Telemedizin geschaffen werden kann. Der Telemedizinführer Deutschland wird in besonderem Maße von der DGTelemed unterstützt, weil er seit vielen Jahren unermüdlich die Akzeptanz von Telemedizin angemahnt hat. In all den Jahren seines Bestehens ist es gelungen, mit innovativen und vielfach beispielgebenden Telemedizininitiativen den Blick in die Zukunft zu öffnen. Mit seinen sowohl nationalen als auch internationalen Beiträgen ist der Telemedizinführer Deutschland mit Sicherheit als ein Vorreiter und Pionier in der Telemedizin in Deutschland zu bezeichnen.
Die vorliegende Ausgabe des Telemedizinführers Deutschland 2008 zeigt erneut die enorme Vielfalt telemedizinischer Anwendungsmöglichkeiten und zugleich die wachsende Innovationsvielfalt technischer und technologischer Lösungen.
Wir wünschen Ihnen als Leser der aktuellen Ausgabe des Telemedizinführers Deutschland 2008 eine interessante Lektüre und würden uns freuen, wenn daraus weitere telemedizinische Aktivitäten oder auch nur Kontakte mit nachfolgenden Ideen und Initiativen für weitere telemedizinische Aktivitäten entstehen könnten. Deutsche Gesellschaft für Telemedizin
Prof. Dr. Hans-Jochen Brauns Vorstandsvorsitzender
Wolfgang Loos Geschäftsführendes Vorstandsmitglied |